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Indien: Hindu beschuldigt Christen, zum Lynchmord aufzuwiegeln

Die Spannungen zwischen der hinduistischen Mehrheit und den religiösen Minderheiten in Indien flauen auch in der Corona-Krise nicht ab. Die Bischofskonferenz musste christliche Missionare vor dem Vorwurf in Schutz nehmen, sie hätten zu einem Lynchmord aufgerufen.

Ein wütender Mob von rund 200 Menschen hatte vergangene Woche in einem Dorf im Bundesstaat Maharashtra zwei Hindu-Priester und ihren Fahrer getötet, die fälschlicherweise des Kinderhandels beschuldigt wurden. Daraufhin beschuldigte ein Hindu-Politiker im Fernsehen christliche Missionare und die Kommunistische Partei Indiens, die Anstifter des Lynchmordes zu sein.

Erzbischof Felix Anthony Machado, Generalsekretär der Indischen Bischofskonferenz, wies den Vorwurf als haltlos zurück. Gegenüber der Agentur Ucanews sprach er von einem neuerlichen Versuch der Diffamierung von Christen. Der Mord an den drei Männern werde gezielt instrumentalisiert, um religiöse Spannungen zu schüren „in einer Zeit, in der das Land gegen eine tödliche Pandemie kämpft". In der Region, in der die drei Hindus ermordet wurden, lebten keine Christen, sagte der Erzbischof. Von einer Verleumdungsklage gegen den Politiker wolle er absehen, um dem Mann keine weitere Bühne zu bieten.

Verleumdungen gegen Angehörige der christlichen Minderheit sind in Indien nicht selten, seit fundamentalistische Organisationen national-hinduistischer Prägung mehr Einfluss haben. Zunehmend werden Missionare der Zwangskonvertierung von Hindus beschuldigt, während Gewalt gegen Christen zunimmt. Seit 2014 regiert in Indien die Hindu-Nationalistischen Partei Bharatiya Janata Party (BJP).

(ucanews – gs)

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23. April 2020, 09:50