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Bischof Edgar Moreira Da Cunha auf einem Archivbild Bischof Edgar Moreira Da Cunha auf einem Archivbild 

US-Bischof: Migranten haben die Kirche aufgebaut

Die Kirche in den Vereinigten Staaten gäbe es in ihrer heutigen Form nicht ohne die Migranten. Das betonte im Gespräch mit Radio Vatikan der Bischof von Fall River, Massachusetts, Edgar Moreira da Cunha. Er ist Mitglied der Seelsorgekommission für Migranten der US-amerikanischen Bischofskonferenz und befindet sich derzeit auf Ad-limina-Besuch in Rom.

„Zunächst einmal ist die Kirche in den Vereinigten Staaten seit jeher eine Kirche der Migranten“, betont Moreira da Cunha. „Es ist die Geschichte unserer Kirche, dass Migranten sie aufgebaut haben.“ Dies seien zunächst vor allem europäische Immigranten gewesen, doch in jüngerer Zeit seien zunehmend Immigranten aus Lateinamerika, aus Asien und aus Afrika hinzugekommen.

„Die Kirche erkennt an, dass sie ohne die Immigranten überhaupt nicht existieren würde“, so das Statement des Bischofs, mit dem er auf klaren Gegenkurs zur Abschottungspolitik des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump geht. 48 Prozent der Katholiken in den Vereinigten Staaten seien heutzutage Latinos, eine weitere große Anzahl der Gläubigen rekrutiere sich aus Asiaten und Afrikanern, unterstreicht der Verbitenpater, der selbst aus Brasilien stammt. 

„Die Kirche ist nur dank der Immigranten so stark, wie sie ist“

„Die Kirche ist nur dank der Immigranten so stark, wie sie ist. Und die Kirche erkennt deren Bedeutung an, nicht, weil nur die Kirche sie braucht, sondern weil das auf Wechselseitigkeit beruht. Die Kirche braucht sie, und sie brauchen die Kirche. Sie brauchen die Kirche, um ihre Rechte zu verteidigen, ihre Familien, aber auch, um Familien wieder zu vereinen, die manchmal durch Migration auseinandergerissen werden, und um zu erkennen, dass sie Rechte und Würde haben.“

Zum Nachhören

Die Kirche, so das etwas resigniert klingende Statement des Bischofs, sei oftmals die einzige Institution, die über diese Dinge spreche. Viele Menschen glaubten tatsächlich, als Immigranten ohne Papiere hätten sie keinerlei Rechte, „ähnlich den rechtlosen Sklaven, und die Kirche steht für sie ein“, betont der Bischof von Fall River mit Blick auf die vielen karitativen Einrichtungen der einzelnen Diözesen, aber auch die Arbeit der Bischofskonferenz und deren einzelnen Kommissionen.

Auch er selbst versuche in seinem Bistum südlich von Boston seit jeher, seine Gemeindemitglieder zu sensibilisieren. „In meiner Diözese bin ich immer für Migranten eingetreten und habe sie ermuntert, sich nicht als Besucher zu fühlen, sondern sie müssen als Teil der Gemeinschaft begrüßt werden. Jedes Gemeindemitglied muss sie als die neuen Mitglieder sehen, die der Gemeinde neues Leben und Kraft einflößen.“

(vatican news - cs)

 

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06. November 2019, 13:24