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Hauptstadt von Kasachstan Nur-Sultan (ehemalig Astana) Hauptstadt von Kasachstan Nur-Sultan (ehemalig Astana) 

Kasachstan: Christen wollen Aralsee retten

Das großflächige Austrocknen des ehemals viertgrößten Binnensees der Welt zählt zu den größten vom Menschen verursachten Umweltkatastrophen. Umweltschutz sei noch nicht lange ein Thema bekennt der Präsident der kasachischen Caritas, Guido Trezzani, im Gespräch mit dem vatikanischen Pressedienst Fides.

Initiativen, um Menschen für das Problem zu sensibilisieren, stünden erst am Anfang, so Trezzani. Ein zentrales Anliegen der regionalen Caritas sei aber die Bildungsarbeit, um im Sinne der Sozial- und Umweltenzyklika „Laudato si'“ von Papst Franziskus das Bewusstsein der Menschen für den Schutz des „gemeinsamen Hauses“ zu wecken.

Ein orthodoxer Wissenschaftler, Nikolai W. Aladin, von der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, gehört zu den führenden Forschern, die sich besonders für den Aralsee einsetzen. „Was ich in den vergangenen Jahren verstanden habe, ist, dass die von Menschenhand verursachte Katastrophe auch von Menschen wiedergutgemacht werden kann“, so der Forscher. Er sei optimistisch, so Aladin: „Wenn alle Regierungen der Länder am Aralsee zusammenarbeiten, können wir Finanzmittel von der Weltbank erhalten und den See retten.“

Baumwollanbau entleert See

Der früher viertgrößte Binnensee der Welt wurde infolge des von den Sowjetbehörden ab den 1960er Jahren geförderten intensiven Baumwollanbaus in Zentralasien schrittweise um 75 Prozent entleert. Es wird vermutet, dass die Hauptursache der Katastrophe der unbedachte Bau von Bewässerungskanälen war, durch die Wasser verloren ging oder verdunstete. Nur noch kleine und mittlerweile voneinander getrennte Teile des in der Grenzregion von Kasachstan und Usbekistan gelegenen Sees sind heute übrig.

Erfolge gegen die weitere Verlandung gibt es bisher am nördlichen Aralsee, wo seit der Jahrtausendwende der neu errichtete Korakal-Staudamm dafür sorgt, dass Wasser gespeichert wird, anstatt im Sand zu versickern. „Wir haben gute Arbeit im Hinblick auf den sogenannten kleinen Aralsee geleistet, ein Becken im nördlichen Teil des Sees, das durch die allmähliche Entwässerung entstanden ist. Jetzt sollten wir für den mittleren und südlichen Teil unser Möglichstes tun“, so der Appell Aladins.

(kap – vm)

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19. August 2019, 13:16