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Nicolas Maduro in Caracas - er hat immer noch Anhänger Nicolas Maduro in Caracas - er hat immer noch Anhänger 

Venezuela: Bischöfe fordern umgehende Neuwahlen

Venezuelas Bischöfe haben Präsident Nicolas Maduro neuerlich zum Rücktritt aufgefordert. Die Regierung sei unrechtmäßig und gescheitert, das Land schreie nach einer Rückkehr zur Verfassung, schreiben die Bischöfe nach ihrer jüngsten Vollversammlung in einer Erklärung, die sie am Donnerstag der Öffentlichkeit vorstellten.

Die erwünschte Umkehr im Land erfordere einen Abtritt der derzeitigen Machthaber und Neuwahlen für das Amt des Präsidenten „so schnell wie möglich“, zitierte der Erzbischof von Cumaná, Jesús González de Zárate, aus der Erklärung. Die Bischöfe forderten zu diesem Zweck die Einrichtung eines neuen, unabhängigen nationalen Wahlrates und die Aktualisierung der Wahlverzeichnisse. Auch ins Ausland geflüchtete Bürgerinnen und Bürger müssten in Venezuela wählen können. An die Armee des Landes appellierten die Bischöfe, ihre „Praxis der Verfolgung und Folter" einzustellen.

Zum Nachhören

Erfahre die Lage keine Änderung, werde die Massenflucht aus Venezuela anhalten, prognostizierten die Kirchenmänner. Zwölf Prozent der Venezolaner hätten sich in den vergangenen Krisenjahren bereits ins Ausland abgesetzt, die meisten in lateinamerikanische Nachbarstaaten wie Kolumbien und Brasilien. Die Bischöfe dankten den aufnehmenden Ländern ausdrücklich für ihre Gastfreundschaft.

Dauerhafte Gespräche vereinbart

Unterdessen haben Unterhändler des sozialistischen Staatschefs Nicolas Maduro und des konservativen Oppositionsführers Juan Guaido bei mehrtägigen Verhandlungen auf der Karibikinsel Barbados die Einrichtung einer dauerhaften Gesprächsplattform vereinbart. Dabei solle an einer Lösung des Konflikts „im Rahmen der Verfassung" gearbeitet werden, teilte das in dem Konflikt vermittelnde norwegische Außenministerium mit.

Die Vertreter von Regierung und Opposition hatten von Montag bis Mittwoch Gespräche auf Barbados geführt. Die rechtsgerichtete Opposition erkennt wegen des umstrittenen Wahlsieges Maduros ohne aussichtsreiche Kandidaten der Opposition dessen zweite Amtszeit nicht an. Parlamentspräsident Guaido ernannte sich im Januar selbst zum Übergangspräsidenten des Landes. Er wird von mehr als 50 Staaten anerkannt, unter ihnen auch Deutschland, Österreich und die Vereinigten Staaten von Amerika.

(fides/kap – gs)

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12. Juli 2019, 13:39