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Roma-Treffen im Vatikan: Papst Franziskus ruft immer wieder zum Schutz von Minderheiten auf Roma-Treffen im Vatikan: Papst Franziskus ruft immer wieder zum Schutz von Minderheiten auf 

Italien: Erlass von Innenminister sorgt für Zündstoff

An der geplanten „Volkszählung“ von Sinti und Roma scheiden sich die Geister. Für den Rechtspolitiker Matteo Salvini ist es ein Weg, der Wohnungsnot der italienischen Hauptstadt Herr zu werden. Für Menschenrechtsverfechter eine klare Diskriminierung von Minderheiten.

Wie der bischöfliche Pressedienst SIR am Dienstag berichtete, kritisierte die Vereinigung „Associazione 21 luglio“, die sich für die Belange der Roma engagiert, den Erlass scharf. Die Anordnung diskriminiere Minderheiten und ziele darauf ab, Roma-Unterkünfte schneller räumen zu können, so der Vorwurf.

Matteo Salvini, Politiker der rechten Partei Lega, hatte die italienischen Präfekten am Dienstag aufgefordert, ihm innerhalb von zwei Wochen Zahlen zu „sämtlichen Niederlassungen von Roma, Sinti und fahrendem Volk“ vorzulegen. Es gehe darum, sich ein Bild über illegale Lager zu verschaffen und einen Räumungsplan zu erstellen, hieß es aus dem Innenministerium. Eine „Volkszählung“ von Sinti und Roma hatte Salvini bereits vor einem Jahr angekündigt.

Rom: Zwangsräumung eines besetzten Hauses sorgt für Schlagzeilen 

In Rom hatte zu Wochenbeginn die Zwangsräumung eines besetzten Hauses im nordwestlichen Quartier Primavalle für Schlagzeilen gesorgt. In der seit 2003 besetzten ehemaligen Schule hatten laut Medienberichten hauptsächlich rumänische und marokkanische Familien gelebt. Viele der Kinder hätten die Schulen im Viertel besucht, viele Eltern in der Gegend gearbeitet, hieß es. Bei der nächtlichen Räumung des Gebäudes kam es zu Auseinandersetzungen.

Die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio kritisierte das Vorgehen in Primavalle. Um die Wohnungsnot der italienischen Hauptstadt zu lösen, brauche es anstelle eines großen Polizeiaufgebots „eine größere Anstrengung der öffentlichen Einrichtungen, angemessene Antworten zu finden“, hieß es in einer Pressemitteilung. Innenminister Salvini hatte erklärt, das Gebäude habe wegen Instabilität geräumt werden müssen.

Papst Franziskus: für den Schutz der Minderheiten

Auch Papst Franziskus ist der Schutz der Ausgegrenzten unserer Gesellschaft ein Anliegen. Erst bei seinem jüngsten Besuch in Rumänien im Juni dieses Jahres hat er eine Lanze für die Roma gebrochen. Bei der Begegnung mit Vertretern dieser Minderheit hat der Papst diese im Namen der gesamten Kirche um Vergebung für die „Diskriminierungen, Absonderungen und Misshandlungen“ gebeten, die sie im Lauf der Jahrhunderte erlebt haben - und immer noch erleben. In der Menschheitsgeschichte gebe es immer Kain und Abel, eine „ausgestreckte Hand“ und eine, die zuschlage, so Franziskus: „Es gibt Offenheit für die Begegnung und Verschlossenheit des Konfliktes. Es gibt Annahme und Aussonderung. Mancher sieht im Nächsten einen Bruder und mancher ein Hindernis auf seinem eigenen Weg. Es gibt die Kultur der Liebe und die des Hasses.“

(kap/vatican news –skr)
 

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17. Juli 2019, 13:38