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Kardinal Raymond Leo Burke im Jahr 2017 Kardinal Raymond Leo Burke im Jahr 2017 

USA: Kardinal rechtfertigt sich für Geldgeschenke

Der US-Kardinal und frühere Chef des Obersten Gerichtshofs im Vatikan, Raymond Leo Burke, hat sich für Geldgeschenke eines Bischofs gerechtfertigt. Die Zuwendungen vom damaligen Leiter des US-Bistums Wheeling-Charleston, Michael Bransfield, seien entweder Honorare für Treffen mit Besuchergruppen von Priestern, Weihnachtsgeschenke oder eine Gabe anlässlich seiner Kardinalserhebung gewesen.

Das erklärte Burke in einer schriftlichen Stellungnahme am Dienstagabend. Nach seiner Erinnerung habe es sich um großzügige, aber „nicht verschwenderische“ Summen gehandelt. Nach Recherchen der „Washington Post“ soll Bransfield laut einem vatikanischen Untersuchungsbericht während seiner Amtszeit von 2005 bis September 2018 insgesamt 350.000 US-Dollar für Geldgeschenke an Geistliche ausgegeben haben. Unter den Empfängern waren dem Bericht zufolge auch junge Priester, die er sexuell belästigt haben soll.

Die Zuwendungen überwies Bransfield laut der Zeitung von seinem Privatkonto, ließ sie sich aber später vom Bistum erstatten. Kardinal Burke betonte, er hätte seinerzeit als Präfekt der Apostolischen Signatur niemals einen Scheck von jemandem angenommen, der bei dem Gericht einen Fall anhängig hatte. „Im Fall der Geschenke von Bischof Bransfield hatte ich nie einen Grund zu dem Verdacht, dass irgendetwas schräg war“, erklärte Burke.

Auch Erzbischof Lori begünstigt

Zu den Begünstigten Bransfields gehörte auch Erzbischof William Lori von Baltimore, der die Untersuchungen gegen Bransfield leitete. Lori räumte laut der Zeitung ein, 7.500 Dollar als Geschenke und 3.000 Dollar als Auslagenersatz für zwei Messen im Bistum Wheeling-Charleston erhalten zu haben. Lori amtiert derzeit als vom Papst bestellter Übergangsverwalter des Bistums. Bransfield wurde nach seinem altersbedingten Rücktritt suspendiert und darf keine priesterlichen oder bischöflichen Aufgaben ausüben.

(kna - vm)

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03. Juli 2019, 14:05