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Chile: Weihbischof zieht vor Amtsantritt zurück

Ein für Santiago de Chile ernannter katholischer Weihbischof hat vor dem Stellenantritt seinen Verzicht erklärt. Nähere Gründe nannte die Erzdiözese in einer am Freitag verbreiteten Mitteilung nicht.

Papst Franziskus habe den Rückzug des Kandidaten Eugenio Irarrazaval akzeptiert, erklärte der als Übergangsleiter amtierende Bischof Celestino Aos. Die Entscheidung sei im Dialog gefallen und solle der Einheit und dem Wohl der Ortskirche dienen. Der 53-jährige Irarrazaval setze seinen Dienst als Gemeindepfarrer in Santiago fort.

Irarrazaval und der 65-jährige Argentinier Alberto Ricardo Lorenzelli waren gemeinsam am 22. Mai vom Papst zu Weihbischöfen in der chilenischen Hauptstadt ernannt worden. Die Nominierungen waren notwendig geworden, nachdem Franziskus in Folge des Missbrauchsskandals vier der sechs Weihbischöfe Santiagos als vorübergehende päpstliche Verwalter für zurückgetretene Bischöfe in anderen Bistümern eingesetzt hatte.

Kurz nach der Ernennung sorgte Irarrazaval durch ein Interview des Senders CNN Chile für Schlagzeilen, in dem er sagte, die jüdische Kultur sei „bis heute chauvinistisch“. Sie zeichne sich noch immer durch eine Unterordnung der Frau aus, gegen die sich Jesus gewandt habe. Zugleich erklärte er zur Rolle von Frauen in der Kirche, am Letzten Abendmahl Jesu habe keine Frau teilgenommen; dies müsse man respektieren. Es handle sich um keine „ideologische“ Entscheidung. Weiter verglich Irarrazaval die andauernde Debatte über sexuellen Missbrauch mit einem „aufgewärmten Brei“.

(kap – mg)

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15. Juni 2019, 11:20