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Brasilien: Immer mehr Übergriffe auf Land der Indigenen

Die Gewalt gegen die indigenen Völker in Brasilien nimmt „systematisch und kontinuierlich“ zu. Das steht im neuen Bericht des Indigenen-Missionsrats (Cimi), der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Zu den dramatischsten Daten in dem Bericht gehört die steigende Zahl der Selbstmorde von Indigenen. 128 Indigene nahmen sich im Berichtszeitraum 2017 angesichts der gegen sie verübten Gewalt das Leben. 110 Indigene wurden im letzten Jahr in Brasilien ermordet.

Die Mitschuld der Behörden

Roberto Liebgott, einer der Autoren des Berichts, sprach vor der Presse von „absoluter Rechtsunsicherheit“ für die indigenen Völker und von einer „Komplizenschaft“ der Behörden mit denen, die die natürlichen Ressourcen ausbeuten wollten.

Vor allem „die großen Grundbesitzergruppen“ hätten dafür gesorgt, dass es zu immer mehr Übergriffen auf das Land der Indigenen komme. Im Jahr 2017 hat die Regierung Temer kein einziges indigenes Gebiet anerkannt.

2017 kein indigenes Gebiet anerkannt

In dem Dokument wird der Fall der Karipuna-Population im Bundesstaat Rondônia erwähnt. In den 70er Jahren fast ausgestorben, wurde das Territorium dieser Bevölkerung 1998 anerkannt. Aber seit 2015 ist das einheimische Karipuna-Gebiet wiederholt Gegenstand von Diebstahl von Holz und anderen Ressourcen und Angriffen auf sein Territorium. Zehn Hektar Wald wurden zerstört.

Der Bericht des Cimi weist auch darauf hin, dass die Regierung von Präsident Temer trotz Aufforderung im Jahr 2017 kein indigenes Gebiet anerkannt hat.

(sir – sk)
 

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29. September 2018, 13:06