Suche

Äthiopien: Christen sitzen verängstigt in einer Kirche Äthiopien: Christen sitzen verängstigt in einer Kirche 

Äthiopiens Regierungschef sagt Christen Schutz vor Gewalt zu

Der äthiopische Ministerpräsident Ahmed Abiy hat bei einem Besuch im Patriarchenpalast in Addis Abeba gegenüber den beiden äthiopisch-orthodoxen Patriarchen Abuna Mathias und Abuna Merkurios seine tiefe Betroffenheit und Sorge über die „tragischen Ereignisse" im Osten Äthiopiens bekundet.

Bei einer Gewaltwelle Anfang August ermordeten Islamisten gezielt Christen, sowohl Priester wie einfache Gläubige, und brannten Kirchen nieder. Abiy versicherte den beiden Patriarchen, er werde alles tun, um in der betroffenen Region Ogaden dauerhaft Sicherheit wiederherzustellen, wie die Stiftung „Pro Oriente" berichtete.

Die äthiopisch-orthodoxe Kirche hat inzwischen unter der Leitung von Abuna Matheos, dem Erzbischof des Ogaden, ein Hilfskomitee gebildet, um den Verletzten und Vertriebenen zu helfen und die zerstörten Kirchen wiederaufzubauen. Das Komitee, dem Priester, Ingenieure und Architekten angehören, kümmert sich in drei Sektionen um Soforthilfe, Reintegration der von den Islamisten vertriebenen Menschen und Wiederaufbau der Gotteshäuser.

 

Bilanz der Unruhen am 4. und 6. August in der somalischen Region Äthiopiens noch unvollständig

 

Die Bilanz der Unruhen am 4. und 6. August in der somalischen Region Äthiopiens ist noch unvollständig. Nach kirchlichen Angaben wurden acht äthiopisch-orthodoxe Gotteshäuser niedergebrannt, die Zahl der Toten - unter ihnen mindestens sechs Priester - wird auf ein Dutzend geschätzt, zahlreiche Menschen wurden verletzt, tausende Christen aus ihren Wohnungen und Häusern vertrieben. Betroffen waren vor allem die Regionalhauptstadt Jigjiga und die Eisenbahnerstadt Dire Daua an der Linie Addis Abeba-Djibouti.

Die Christen setzen sehr auf Ministerpräsident Abiy. Aber die unmittelbare Konsequenz der Unruhen ist, dass viele Christen das Gebiet verlassen haben, um in Harar Zuflucht zu suchen. Die Vorgänge sind das bisher letzte Kapitel in einer bis ins 19. Jahrhundert zurückreichenden Konfliktgeschichte.

(kna – gs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

21. August 2018, 10:35