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MDC-Anhänger bei einer Kundgebung ihres Kandidaten Chamisa MDC-Anhänger bei einer Kundgebung ihres Kandidaten Chamisa 

Simbabwe: Erste freie Wahlen seit 1980

In Simbabwe sind knapp sechs Millionen Wähler aufgerufen, bei Parlaments- und Präsidentschaftswahlen über die Zukunft des südafrikanischen Landes zu entscheiden. Der Urnengang am Montag (30. Juli) ist der erste nach der fast 40-jährigen Regentschaft von Diktator Robert Mugabe.

Im Vorfeld kam es vereinzelt zu Gewalt und Manipulationsvorwürfen. Als aussichtsreichster Kandidat gilt neben Übergangspräsident Emmerson Mnangagwa der Oppositionsführer Nelson Chamisa. Beide treten zum ersten Mal an, nachdem Mugabe im November von seinem Militär gestürzt worden war und der langjährige Oppositionschef Morgan Tsvangirai im Februar starb.

Beobachter kritisierten die staatliche Wahlkommission, die in der Vergangenheit als verlängerter Arm der regierenden ZANU-PF galt. So erschienen im offiziellen Wählerregister einige Namen nicht bloß doppelt; einige Wähler haben darin auch ein Alter von 140 und mehr Jahren erreicht. Zweifel herrscht außerdem an der Unabhängigkeit der Armee. Nach dem Militärputsch hatte Mnangagwa einen ehemaligen General, Constantino Chiwenga, als seinen Vize eingesetzt. In der Vergangenheit war die Armee für zahlreiche Menschenrechtsverbrechen verantwortlich, so auch für das Gukurahundi-Massaker in den 1980ern mit 20.000 Toten.

Simbabwe galt einst als „Brotkorb der Region“. Doch die Misswirtschaft des Mugabe-Regimes und die Vertreibung von mehr als 4.000 weißen Farmer haben die Nation in Isolation gedrängt. Heute schwankt die Arbeitslosigkeit zwischen 80 und 90 Prozent. Bis zu Mugabes Sturz blieb Simbabwe auch politisch vom Westen abgeschnitten. Sowohl Mnangagwa als auch Chamisa versprachen der Nation einen wirtschaftlichen Aufschwung.

(kna - cs)

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23. Juli 2018, 13:31