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In Turin findet vom 7. bis zum 10. Juni das 66. Treffen der Bilderberg-Gruppe statt In Turin findet vom 7. bis zum 10. Juni das 66. Treffen der Bilderberg-Gruppe statt 

Kardinal Parolin nimmt an der Bilderberg-Gruppe teil

Mit dem Kardinalstaatsekretär ist zum ersten Mal ein hochrangiger Vatikanvertreter bei der privaten Konferenz dabei. In diesem Jahr trifft sich die Gruppe im italienischen Turin.

Zwar hat der Vatikan die Teilnahme an dem Treffen nicht explizit bestätigt, Parolins Name steht aber auf der Liste der 131 Teilnehmer, die die Bilderberg-Gruppe auf ihrer Homepage veröffentlicht hat.

Das private Treffen führender Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Medien findet einmal im Jahr statt – jedes Mal in einer anderen Stadt. Vom 7. bis 10. Juni kommen Entscheidungsträger aus insgesamt 23 Nationen in diesem Jahr in Turin zusammen. Den Vorsitz der Konferenz hat Henri de Castries, der ehemalige Chef der Versicherungsgruppe Axa.

Was steckt hinter der Bilderberg-Gruppe?

 

Im Kontext des Kalten Krieges im Jahr 1954 durch den Millionär David Rockefeller gegründet, hat es sich die Bilderberg-Gruppe zur Aufgabe gemacht, „den Dialog zwischen Europa und Nordamerika fördern“.

Teilnehmen dürfen nur Europäer und Nordamerikaner, und zwar im Verhältnis zwei Drittel zu einem Drittel; so steht es in den Statuten der Gruppe.

Wer ist in Turin noch dabei?

 

Neben Parolin, der „Nummer Zwei“ des Vatikans, werden in Turin der französische Bildungsminister Jean-Michel Blanquer, der ehemalige Premierminister Bernard Cazeneuve und die Generaldirektorin der Unesco, Audrey Azoulay, anwesend sein. Mit dabei sind außerdem unter anderem der belgische Premierminister Charles Michel und Henry Kissinger, ehemals US-Außenminister.

In Turin diskutieren die Anwesenden über zwölf Themen, darunter der erstarkende Populismus in Europa oder die Herausforderung der Ungleichheit. Aber auch die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Iran, künstliche Intelligenz und allgemein Nachrichten sollen erörtert werden.

Treffen ohne große Vorgaben

 

Weil die Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, müssen die Teilnehmer in gewissen Bereichen Stillschweigen bewahren und die so genannte „Chatham-Regel“ befolgen. Die erlaubt zwar, dass Informationen oder Dokumente aus den Gesprächen verwendet werden dürfen, sofern ihr Autor oder Urheber nicht genannt werden. Ebenso darf keine Verbindung zu dem Treffen hergestellt werden.

Nach eigenen Angaben versteht sich die Konferenz als Ort, an dem die Teilnehmer frei nachdenken, reflektieren und sprechen dürfen – ohne dabei durch offizielle Positionen, die mit ihrem Amt oder Beruf zusammenhängen, gebunden zu sein.

„Es gibt kein gewünschte Ergebnis, es werden keine Zeiten gemessen und auch keine Berichte verfasst. Es gibt weder Resolutionen noch Wahlen und auch keine politischen Statements“, betont die Konferenz auf ihrer Homepage.

Bei all diesen Vorgaben sind im Laufe der Zeit viele Verschwörungstheorien um die Gruppe entstanden. Der ehemalige kubanische Staatschef Fidel Castro beschuldigte die „allmächtigen Bilderberger“ zum Beispiel im Jahr 2010, eine „echte Mafia“ zu sein und die Geschicke der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Hand zu haben.

(pm/cath.ch – ms)

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07. Juni 2018, 15:18