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Sagenhaft: Händedruck zwischen Nord- und Südkorea Sagenhaft: Händedruck zwischen Nord- und Südkorea 

Koreas Bischöfe in Freudentränen über Kim-Moon-Treffen

Koreas Bischöfe werden das Treffen der Staatsoberhäupter Süd- und Nordkoreas als „historisches Ereignis" und „Meilenstein für den Frieden auf der koreanischen Halbinsel". Erzbischof Kim Hee-Joong kommentierte den Händedruck zwischen Moon Jae-in und Kim Jong-un im Grenzort Panmunjom mit Hoffnung, ein anderer Bischof bekannte, er habe vor Freude geweint.

Für die erste Begegnung von nord- und südkoreanischen Staatschefs seit elf Jahren überquerte Kim am Freitag als erster nordkoreanischer Machthaber die militärische Demarkationslinie. Mit dem Nord-Süd-Gipfel gehe ein langer Konflikt zu Ende und ein „Eckpfeiler des Friedens" werde geschaffen, erklärte Erzbischof Hee-Joong laut der italienischen Nachrichtenagentur SIR. Das Treffen vom Freitag sei ein „Wendepunkt der Nord-Süd-Versöhnung" und ein wichtiger Beitrag für den Weltfrieden".

Bei dem Gipfeltreffen wurden weitreichende Vereinbarungen getroffen, allen voran die Einigung auf eine vollständige Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel. Die stark militarisierte Grenze zwischen den beiden Ländern solle zur „Friedenszone" werden, Familienzusammenführungen im August beginnen, erklärten Kim und Moon in einer gemeinsamen Stellungnahme. Den offiziell noch geltenden Kriegszustand wolle man bis Ende des Jahres beenden, einen Friedensvertrag schließen, die Armeen verkleinern und feindliche Handlungen unterlassen. Ziel sei eine Vereinbarung über einen dauerhaften und stabilen Frieden. 


„Schritt zurück nun unmöglich"



Dass der Friedensprozess nun „nicht mehr zurückgehen" könne, hob Daejons katholischer Bischof Lazzaro You Heung-sik in seiner Reaktion hervor. „Ich habe geweint, als ich die Bilder sah", so der Vorsitzende der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden in Südkorea. Der Dialogappell des Papstes bei der Generalaudienz am vergangenen Mittwoch habe wesentlich zu dem Treffen beigetragen. Franziskus hatte dabei gewünscht, der Korea-Gipfel möge ein „transparenter Dialog und ein konkreter Weg der Versöhnung und der neu gegründeten Brüderlichkeit beginnen"; die Politiker sollten Mut zeigen dabei, „Instrumente und Handwerker des Friedens" und den eingeschlagenen Weg der Versöhnung fortzusetzen. 

Besonders die Bilder der beiden Staatschefs nebeneinander hätten ein enormes Echo ausgelöst. Das koreanische Volk habe nicht geglaubt, dass ein derartiges Treffen möglich sein könne. „Jetzt sagen uns diese Bilder, dass es wahr ist und vermitteln ein Klima der großen Brüderlichkeit", so Heung-sik. Besonders verwies der Bischof auf die Worte „jetzt beginnt eine neue Geschichte", die Kim Jong-un im Gästebuch schrieb. Auch die vielen anderen Details des Treffens seien äußerst positiv zu verstehen. 

Nach über 60 Jahren „abnormaler" Beziehung komme nun endlich die „Wiederherstellung der Brüderlichkeit", „so als ob der Frühling nach einem langen Winter kommen würde", sagte der Bischof von Daejon. Die Gläubigen hätten in der gesamten Vorbereitung täglich für das Gelingen des Gipfels gebetet und die Kirche sehe sich dazu verpflichtet, die Vereinbarungen mit Leben zu erfüllen. Als nächste entscheidende Schritte stünden nun der Gipfel zwischen Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump in einem Monat sowie die vorbereitende USA-Reise von Präsident Moon Mitte Mai an.

(kap - gs)

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28. April 2018, 11:07