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Beatrice Ion ist Teil des italienischen paralympischen Basketball-Teams (Archiv-Bild, 2020) Beatrice Ion ist Teil des italienischen paralympischen Basketball-Teams (Archiv-Bild, 2020) 

Vatikan organisiert Sport-Kongress vor den Paralympics

Mit Blick auf die 17. Paralympischen Sommerspiele Anfang September in Paris hält der Vatikan kommende Woche einen dreitägigen Kongress zum Thema Sport und Spiritualität ab. Bei der Vorstellung an diesem Montag im Vatikan wurde vor einer „Entmenschlichung“ des Sportes gewarnt.

Diese Gefahr ergebe sich für den Sport, „solange die Gesellschaft die Werte der Menschlichkeit nicht vollständig verinnerlicht“ habe, sagte bei der Pressekonferenz der in Rom lehrende Sportphilosoph Emanuele Isidori, der bei der Organisation der Veranstaltung mit eingebunden ist. Konkret sei die Kommerzialisierung des Sportes ein großes Risiko. Um diese Gefahr zu umschiffen, wolle der Kongress von 16. bis 18. Mai „den Sport jenseits des Sportes sehen“. 

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Der Präfekt des Dikasteriums für Kultur und Bildung, Kardinal José Tolentino de Mendonça, formulierte als Ziel der Veranstaltung, „den Sport von heute zu beobachten, verstehen, warum er so beliebt ist, seine Risiken zu erkennen.“ Zudem gehe es um die Bedeutung des Sports für den Aufbau einer brüderlicheren, toleranteren und gerechteren Gesellschaft. „Die Kirche kann viel vom Phänomen des Sports lernen“, erklärte der Kardinal. „Das ist im Wesentlichen das, was wir mit dieser internationalen Konferenz erreichen wollen, zu der wir nicht nur Stimmen aus der Kirche, sondern auch Stimmen von außerhalb der Kirche einladen, die uns mit ihren Überlegungen helfen werden.“

„Wenn der Sport uns hilft, zu verstehen, wer wir sind, können Spiel und Training zu einer Form des Gebets werden“

Bei dem Kongress sollen einige Spitzensportler auftreten, die von ihren Erfahrungen mit dem Thema Sport und Spiritualität berichten. Unter ihnen ist der italienische Fußballer Arturo Mariani, der in der italienischen Nationalmannschaft für Beinamputierte spielte und eine Sport-Organisation namens „Academy Proabile“ für Menschen mit Handicap gegründet hat. „Heute reise ich um die Welt: in Schulen und Kirchengemeinden, zu Jugendlichen und Erwachsenen, um andere zu einem erfüllten Leben mit Freude und Glauben zu inspirieren, auch durch Sport", sagte der 31-jährige Athlet bei der Pressekonferenz diesen Montag im Vatikan.

Auf einer akademischen Ebene sprechen bei der Konferenz „Mettere la vita in gioco" (etwa: „Das Leben aufs Spiel setzen") Referenten von italienischen und französischen Universitäten über Sport und seine pädagogische, philosophische, soziologische und theologische Bedeutung. Ausgerichtet wird die Veranstaltung vom Dikasterium für Kultur und Bildung sowie von der französischen Botschaft beim Heiligen Stuhl. Sie findet im Auditorium des kirchlichen französischen Kulturzentrums San Luigi dei Francesi in Rom statt und richtet sich an Sport-Profis und Amateure, aber auch Studierende. Erwartet werden rund 200 Teilnehmende.

(vatican news – gs)

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06. Mai 2024, 14:35