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Migranten sind oft harten Arbeitsbedingungen ausgesetzt Migranten sind oft harten Arbeitsbedingungen ausgesetzt  (AFP or licensors)

Vatikan-Konferenz zu Arbeit: Einsatz für mehr soziale Gerechtigkeit

Wie der Vatikan gemeinsam mit internationalen Experten Arbeitnehmerrechte, würdige Arbeitsbedingungen und Umweltschutz fördern will, erörtert der katholische Priester und Migrationsexperte Robert Vitillo. Es gehe darum, gemeinsam einen sozialen Wandel in der Gesellschaft zu erwirken, betont der Generalsekretär der Internationalen Katholischen Migrationskommission ICMC im Interview mit uns.

Deborah Castellano Lubov und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Der Vatikan hat in Zusammenarbeit mit der ICMC eine internationale Konferenz organisiert, zu deren Auftakt Papst Franziskus die Teilnehmer aus aller Welt diesen Mittwoch im Vatikan empfing. Die Internationale Katholische Migrationskommission kümmert sich jedoch schon viel länger um das Thema Arbeit, berichtet der ICMC-Generalsekretär: 

„Die Beratungen jetzt sind Teil eines Projekts, das die Internationale Katholische Migrationskommission zusammen mit etwa 30 verschiedenen internationalen katholischen Organisationen in den letzten sechs Jahren organisiert hat. Das Projekt heißt: ,Die Zukunft der Arbeit nach Laudato si` und umfasst eine Reihe von Forschungsinitiativen, den Austausch bewährter Praktiken und Veröffentlichungen, die von einer Reihe der verschiedenen Mitgliedsorganisationen des Projekts durchgeführt wurden." Den Anstoß lieferte also die Umwelt-und Sozialenzyklika „Laudato sì" von Papst Franziskus aus dem Jahr 2015.

Umweltschutz und würdige Arbeit hängen zusammen

Nicht nur dort geht das katholische Kirchenoberhaupt jedoch auf das Thema Sorge für die Umwelt auch im Kontext der Arbeit ein. Auch sein 2023 veröffentlichtes Schreiben „Laudate Deum"  zur Klimakrise und der Bewahrung der Schöpfung thematisiere ebenso immer wieder die Rolle einer fürsorglichen Gemeinschaft, betont Vitillo. Die Ergebnisse der bisherigen Arbeitsgruppen zeigten:

„Schlüsselthemen zur Zukunft der Arbeit, die sich herauskristallisiert haben, sind: menschenwürdige Arbeit in der Lebensmittelindustrie; mineralgewinnende Industrien und menschenwürdige Arbeit; soziale Gerechtigkeit, Würde und Ungleichheit; der Schutz von Migranten, insbesondere von Wanderarbeitnehmern und sozial Schwachen; und der gerechte ökologische Wandel im Kontext von Wirtschaftskrisen und Klimawandel."

Hier im Audio: Vatikan-Konferenz zu Arbeit: Einsatz für mehr soziale Gerechtigkeit (Audio-Beitrag von Radio Vatikan)

Fürsorge ist Arbeit, Arbeit ist Fürsorge

Bei der aktuellen Konferenz zum Thema „Care is work, work is care" (auf Deutsch etwa Fürsorge ist Arbeit, Arbeit ist Fürsorge), die das vatikanische Entwicklungsdikasterium zusammen mit der ICMC organisiert hat, tauschen sich etwa 60 Experten aus Organisationen der Vereinten Nationen sowie weitere internationale Experten für soziale Gerechtigkeit und menschenwürdige Arbeit für alle aus. Mit dabei sind auch internationale katholische Organisationen sowie Fachleute, Gewerkschaftsfunktionäre und -mitglieder sowie leitendes Personal der Internationalen Arbeitsorganisation ILO. Ziel sei, mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen: 

Robert Vitillo, Generalsekretär der Internationalen Katholischen Migrationskommission ICMC
Robert Vitillo, Generalsekretär der Internationalen Katholischen Migrationskommission ICMC

„Für den Heiligen Vater bedeutet ,Fürsorge ist Arbeit, Arbeit ist Fürsorge`, dass jede Arbeit fürsorglich sein sollte, unabhängig von der Art der Arbeit, und dass wir unsere Gedanken immer auf die Arbeitnehmer richten sollten“

„Für den Heiligen Vater bedeutet ,Fürsorge ist Arbeit, Arbeit ist Fürsorge`, dass jede Arbeit fürsorglich sein sollte, unabhängig von der Art der Arbeit, und dass wir unsere Gedanken immer auf die Arbeitnehmer richten sollten, insbesondere auf diejenigen, die sich um gerechte und faire Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen bemühen. (...)  Wir wollen also, dass es mehr Einsatz für soziale Gerechtigkeit in der Welt gibt und daran erinnern, dass es ohne Arbeiter keine Wirtschaft gibt, und dass es ohne Arbeitnehmer sehr schwer sein wird, eine gerechte Gesellschaft in der Welt aufzubauen."

Die Internationale Katholische Migrationskommission und viele weitere katholische Organisationen haben sich daher bereits einer  „Koalition für soziale Gerechtigkeit" der Internationalen Arbeitsorganisation angeschlossen. Dies werde auch helfen, die sozialen Entwicklungsziele bis 2030 zu erreichen, betont Robert Vitillo, Generalsekretär der Internationalen Katholischen Migrationskommission ICMC, im Interview mit uns.

(vatican news)

 

 

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08. Mai 2024, 11:48