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Eine undatierte Aufnahme der kleinen Indi, die am Montag in einem Krankenhaus gestorben ist Eine undatierte Aufnahme der kleinen Indi, die am Montag in einem Krankenhaus gestorben ist 

Bestürzung und Trauer über Indis Tod

Mit Bestürzung und Trauer reagiert man im Vatikan auf den Tod der kleinen Indi Gregory. Das acht Monate alte Mädchen, das an einer seltenen Krankheit litt, ist am Montag in Großbritannien gestorben, nachdem auf einen Gerichtsbeschluss hin die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt worden waren.

Indi sei „Opfer eines Justizsystems geworden, das gegenüber dem Recht eines unschuldigen, gefährdeten menschlichen Wesens auf Weiterleben gleichgültig war“. Das schreibt die Nummer drei der Vatikanbehörde für das Leben, Gabriella Gambino, in einem Kommentar der Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“. „Dabei ist doch das Recht auf Leben die Essenz und die Grundlage des ius, des Rechtes an sich, jedes normativen Systems“, so Gambino.

Indi hatte im Mittelpunkt eines Rechtsstreits gestanden, in den sich außer ihren Eltern und den britischen Gesundheitsbehörden auch die italienische Regierung und der Vatikan einschalteten. Italien hatte dem Mädchen die Staatsbürgerschaft verliehen, um ihm eine Behandlung im vatikanischen Kinderkrankenhaus Bambin Gesù zu ermöglichen. Die britische Justiz hatte eine Weiterbehandlung des Mädchens, das als unheilbar krank galt, aber verboten.

Gabriella Gambino ist Untersekretärin im Vatikan-Dikasterium für Laien, Familie und Leben
Gabriella Gambino ist Untersekretärin im Vatikan-Dikasterium für Laien, Familie und Leben

„Im starren Netz eines Justizsystems verfangen“

Frau Gambino zeigt sich fassungslos darüber, „dass ein so kleines Mädchen sich im starren Netz eines Justizsystems verfangen“ habe. „Was kann man tun in einer Welt, in der Medizin und Justiz sich scheinbar von ihrer eigenen Ratio entfernt haben, nämlich dem menschlichen Wesen mit seinem unverfügbaren Leben?“

In einem Rechtsstaat müsse ein so schwaches Leben beschützt werden, „anstatt dass über den Wert dieses Lebens diskutiert wird“. Auch in der Kirche müsse die Seelsorge der Familienbegleitung dringend verbessert werden, „um Familien nahe zu sein, die mit schwierigen Entscheidungen über das Gut des menschlichen Lebens konfrontiert sind“.

„Wir glauben, dass sie jetzt an der Freude des Himmels teilhat“

Auch die Bischöfe von England und Wales reagieren mit Trauer und Gebet auf den Tod der kleinen Indi. Die Angelegenheit zeige „einmal mehr die Notwendigkeit, der Stimme der Eltern in so komplexen und sensiblen Fällen mehr Gewicht zu geben“. In Großbritannien ließe sich das mit einer im letzten Jahr vorgeschlagenen Gesetzesänderung ihrer Ansicht nach relativ leicht bewerkstelligen. „Wir werden auch künftig in Debatten dieser Art unsere Stimme erheben“, so die Bischöfe. Was Indi betreffe, „glauben wir, dass sie nach ihrem kurzen Leben jetzt an der Freude des Himmels teilhat“.

(or/vatican news – sk)

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14. November 2023, 10:14