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Kardinal Matteo Zuppi Kardinal Matteo Zuppi  (ANSA)

Papst-Gesandter Zuppi reist nach Peking

Nach Gesprächen in Kyiv, Moskau und Washington ist der italienische Kardinal Matteo Zuppi ab Mittwoch im Auftrag des Papstes in Peking, um humanitäre Hilfe für die Ukraine voranzubringen und Möglichkeiten eines gerechten Friedens auszuloten.

Der Vatikan bestätigte am Dienstag eine Asienreise des Vatikanvertreters, der sich als „Gesandter des Papstes“ vom 13. bis 15. September in der chinesischen Hauptstadt aufhalten wird.

„Der Besuch ist ein weiterer Schritt in der vom Papst gewünschten Mission zur Unterstützung humanitärer Initiativen und der Suche nach Wegen, die zu einem gerechten Frieden führen können“, heißt es in der Erklärung des Heiligen Stuhls. Begleitet werde der Kardinal von einem Beamten des vatikanischen Staatssekretariates. Wen Zuppi in Peking genau treffen wird, geht aus der Erklärung nicht hervor.

China begrüßt Gespräche

Die chinesische Regierung hat den Besuch des päpstlichen Friedensbeauftragten Kardinal Matteo Zuppi derweil begrüßt und gab weitere Details bekannt. „Wir sind bereit, mit allen Seiten zusammenzuarbeiten und weiterhin eine konstruktive Rolle für die Deeskalation der Situation wahrzunehmen“, sagte eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums bei einer Pressekonferenz am Mittwoch laut Medienberichten. Kardinal Zuppi werde dazu mit dem Regierungsvertreter für eurasische Angelegenheiten, Li Hui, zusammentreffen. China wolle die Friedensgespräche weiter voranbringen, so die Sprecherin.

Deeskalierendes Potential  

Die Asienreise des Kardinals ist Teil der Bemühungen des Vatikans, im Ukraine-Krieg Wege des Friedens und Dialoges auszuloten und zu fördern. Mit diesem Anliegen war der päpstliche Gesandte Kardinal Matteo Zuppi Anfang Juni bereits in die Ukraine, danach Russland und in die USA gereist. Bei diesen Gesprächen ging es laut Vatikanangaben um humanitäre Fragen wie etwa die Rückführung der von Russland verschleppten ukrainischen Kinder. 

Dass China in den Reiseplan der Friedensmission aufgenommen wurde, hatte Papst Franziskus selbst im August in einem Interview mit der spanischen Zeitschrift Vida Nueva bestätigt. Neben den USA habe die Volksrepublik den „Schlüssel zum Abbau der Spannungen des Konfliktes“, begründete der Papst die Etappe.

Kardinal Zuppi in Berlin

Kardinal Zuppi war kurz vor seiner Pekingreise auf einem internationalen Gebetstreffen in Berlin. Dort betonte er, dass es für Frieden in der Ukraine „Garantien, Engagement und Anstrengungen aller“ brauche. Frieden könne „niemals von irgendjemandem aufgezwungen werden“, so der Kardinal beim Sant’Egidio-Friedenstreffen, beim Hinwirken auf eine Beilegung des Krieges müsse es „der von den Ukrainern gewählte Frieden“ sein. Von der EU wünscht sich der päpstliche Beauftragte mehr Anstrengungen für ein Ende des Ukraine-Krieges.

Der Papst hatte den Erzbischof von Bologna und Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz (CEI) im Mai zum Leiter der Friedensmission zu einer Sondierung über Bedingungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine ernannt. Insbesondere humanitäre Fragen standen bei den Gesprächen des Kardinal im Vordergund. Die Pekingreise dürfte nach den Aufenthalten in Kyiv, Moskau und Washington die letzte Etappe von Zuppis Mittlermission sein. Die Volksrepublik gilt als Kreml-nah, präsentiert sich international aber als Vermittler. 

- Letzte Aktualisierung 13.09. um 18.20: positive Reaktion Chinas - 

(vatican news – pr)

 

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12. September 2023, 14:37