Parolin: Wichtige Impulse des Kodex von Camaldoli

Der nach dem Papst ranghöchste Geistliche des Vatikans erinnerte am Sonntag an den Kodex von Camaldoli, der vor genau 80 Jahren im Kloster der Camaldolenser in der Toskana verabschiedet wurde. In dem Dokument entwickelten katholische Intellektuelle, Laien und Ordensleute eine Vision der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung Italiens nach den 2. Weltkrieg. Der Kodex enthält auch Aussagen über die Aufgaben, die Befugnisse und die Grenzen des modernen Staates.

In seiner Predigt in Camaldoli erinnerte Parolin an die drei Gleichnisse – vom Unkraut unter dem Weizen, vom Sämann und vom Senfkorn -, die auch im Mittelpunkt der Predigt des Papstes beim Welttag der Senioren am gestrigen Sonntag standen. Parolin wies darauf hin, dass das Böse und das Himmelreich in der alltäglichen Erfahrung der Menschen miteinander verwoben seien. Die Gläubigen dürften aber sicher sein, dass das Senfkorn aufgehen und das Heilige über das Böse siegen werde. Sie seien aufgefordert, dem Bösen zu widerstehen und fest an den Sieg Jesu zu glauben, ohne nach falschen Abkürzungen in schwierigen Situationen zu suchen.

Parolin sprach die Sorge vieler Menschen an, dass nach dem Konflikt im Osten Europas auch in der Mitte des Kontinents ein Krieg ausbrechen und sich insofern die dunkle Geschichte wiederholen könnte.  

(rv – mch)