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Mario Galgano und Pavlo Grod Mario Galgano und Pavlo Grod 

Vatikan: Ukrainischer Weltkongress bittet um Hilfe

Katholische Pfarreien könnten ihre Kirchen und Einrichtungen an ukrainische Flüchtlinge und Migranten zur Verfügung stellen, vor allem an jene Ukrainer, die der orthodoxen Kirche angehören. Darum bittet Pavlo Grod, Präsident des Ukrainischen Weltkongresses. Er war am Freitag im Vatikan und bat den Heiligen Stuhl, sich weiterhin für die Freilassung von Gefangenen und verschleppten Kindern nach Russland einzusetzen.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Papst Franziskus habe dazu beigetragen, dass die Kirchen in aller Welt viele Millionen Dollar für die Menschen in der Ukraine gespendet haben. Dafür sei er ihm sehr dankbar, so Grod gegenüber Radio Vatikan. Er werbe weiterhin um Unterstützung, so Grod:

„Denn das werden wir auch weiterhin tun müssen, da der Krieg weiter geht. Die Menschen in der Ukraine leiden und nicht nur in den besetzten Gebieten. Sie leiden unter den ständigen Raketenangriffen. Wir sehen sie jeden Tag.“

Aber auch wenn man die Menschenrechtsverletzungen sehe, die in der besetzten Ukraine von den russischen Streitkräften begangen würden, arbeite er weiterhin für und mit Gruppen zusammen, die die Armen, die Kriegsgefangenen und diejenigen, die von den Russen gefangen genommen wurden, vertreten.

Hier zum Nachhören

„Und es ist ziemlich ekelhaft, was dem ukrainischen Volk in den besetzten Gebieten widerfährt. Und deshalb ist die Befreiung dieser Gebiete, von entscheidender Bedeutung. Wir können diesen Krieg nicht einfrieren lassen, weil sie sonst die Ukrainer, die in den besetzten Gebieten leben, einfach in ein Arbeitslager stecken würden.“

Pavlo Grod
Pavlo Grod

Gebetsort gesucht

Katholiken auf der ganzen Welt könnten einen wichtigen Beitrag leisten, so Grod. Gerade ukrainische Flüchtlinge und Migranten, die orthodox sind, bräuchten einen sicheren Ort zum Beten und zur Feier der Göttlichen Liturgie. Die ukrainisch orthodoxe Kirche – sei es jene, die von Konstantinopel anerkannt ist, sei es jene, die noch vor Kriegsbeginn unter dem Patriarchat von Moskau unterstand – hätten nicht überall eigene Einrichtungen außerhalb der Ukraine. Katholische Einrichtungen wären auch „neutrale“ Orte, in denen keine „politische Einflussnahme“ vorgenommen würden.

Einen weiteren Schwerpunkt des Ukrainischen Weltkongresses sieht er in den lateinamerikanischen Ländern, so Grod:

„Die Herausforderung in Bezug auf die Unterstützung der Ukraine liegt in vielen lateinamerikanischen Ländern, im globalen Süden, und die Menschen, die an den Frieden glauben, die in einer zivilisierten Welt leben wollen, müssen ihre Regierungen auffordern, die Ukraine zu unterstützen, und so etwas wie Neutralität kann es nicht geben. Länder wie Brasilien oder Argentinien müssen ihre Unterstützung für die Ukraine unmissverständlich zum Ausdruck bringen und dürfen Russland weder finanziell noch wirtschaftlich oder politisch unterstützen. Und das ist es, was Menschen, die an Frieden glauben, die zivilisiert sind, die sehen wollen, dass dieser Völkermord aufhört, sie müssen ihre Regierungen davon überzeugen, Russland nicht mehr zu unterstützen.“

Danke

Die Botschaft, die er unseren Zuhörerinnen und Zuhörern übermitteln wolle, lautet: Danke. Denn er sei zuversichtlich, dass viele, „in dieser sehr schwierigen Zeit hinter dem ukrainischen Volk stehen“, sagt Grod:

„Die Menschen in der Ukraine setzen sich füreinander ein. Sie wollen in Frieden leben. Sie wollen in Wohlstand leben. Sie wollen unter zivilisierten Ländern leben, in einer europäischen Ukraine, die die Würde ihres Volkes achtet und Religionsfreiheit zulässt.“

(vatican news)

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03. Juni 2023, 12:50