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Karfreitag: Das äußerste Zeichen der Liebe Gottes

Am Karfreitag gedenken wir des Leidens Jesu. Es ist ein Tag des Gedenkens und des Innehaltens. In der eindrucksvollen Kulisse des Kolosseums in Rom erinnert der Kreuzweg an das Leiden und Sterben Jesu Christi. Eine Prozession führt über 14 Stationen, von der Verurteilung Jesu zum Tode bis zur Grablegung.

Jesus wurde nach Überlieferung der Bibel in Jerusalem ans Kreuz genagelt und starb. Um sich darauf zu besinnen, beten und fasten Christen an diesem Tag. Der Name Karfreitag leitet sich vom althochdeutschen Wort „kara“ ab, was Trauer oder Wehklage bedeutet. Karfreitag gilt zudem als Höhepunkt der Fastenzeit und gehört zu den heiligen drei Tagen („Triduum Sacrum“) von Leiden, Tod und Auferstehung des Herrn, die bis zum Ostersonntag andauern.

Unter dem Vorwurf der Gotteslästerung wurde Jesus von den Hohepriestern angeklagt und vom römischen Statthalter Pontius Pilatus als Unruhestifter verurteilt. Infolgedessen wurde er zur Strafe ans Kreuz genagelt – eine damals übliche Hinrichtungsmethode. Laut Bibel nahm Jesus mit seinem Tod freiwillig die Sünden der Welt auf sich und ebnete so für die Menschen den Weg zu Gott und damit zum ewigen Leben.

Im Zeichen der Trauer

Gottesdienste stehen an diesem Tag unter dem Zeichen der Trauer. Meist findet ein Wortgottesdienst um 15 Uhr statt – diese Zeit gilt als überlieferte Todesstunde Jesu. Im Mittelpunkt der Karfreitagsliturgie steht hierbei die feierliche Verehrung des Kreuzes. Dazu gehören neben Gebeten die schrittweise Enthüllung und Erhebung eines Kreuzes.

In seinem Gebet an die Mutter der Gnaden bei seinem Pastoralbesuch in Altötting, am 18. November 1980, sprach der heilige Papst Johannes Paul II. folgende Worte: „Auch hier möchte ich Dir, unserer Mutter, die Kirche anvertrauen, da Du ja im Abendmahlssaal zugegen warst, als die Kirche durch die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel sich offen kundgetan hat.“ Im selben Gebet sagte er auch: „Zusammen mit der ganzen Kirche bekenne und verkündige ich, dass Jesus Christus in diesem Geheimnis der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen ist; denn seine Menschwerdung hat den Kindern Adams, die der Macht der Sünde und des Todes unterworfen sind, die Erlösung und Rechtfertigung gebracht. Zugleich bin ich jedoch zuinnerst davon überzeugt, dass niemand so tief wie Du, die Mutter des Erlösers, in dieses machtvolle und überwältigende göttliche Geheimnis eingeführt worden ist; und niemand ist besser imstande, uns, die wir es verkünden und selbst daran teilhaben, leichter und klarer darin einzuführen als Du allein, Maria.“

Benedikt XVI. sagte zum Abschluss des Kreuzweges am Kolosseum am Karfreitag, am 6. April 2012: „Das Kreuz Jesu ist das äußerste Zeichen der Liebe Gottes zu jedem Menschen, er ist die überreiche Antwort auf das Bedürfnis jedes Menschen, geliebt zu sein. Wenn wir uns in einer Situation der Prüfung befinden, wenn unsere Familien Leid und Not durchzustehen haben, schauen wir auf das Kreuz Christi: Dort finden wir den Mut und die Kraft weiterzugehen.“

(vatican news/agenturen – mg)

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07. April 2023, 10:11