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Kirche mit leuchtendem Kreuz (Philippinen) Kirche mit leuchtendem Kreuz (Philippinen)  (AFP or licensors)

Kardinal Hollerich nicht besorgt wegen Spannungen in Kirche

Die derzeitigen Meinungsverschiedenheiten in der katholischen Kirche sind nach Einschätzung des Luxemburger Erzbischofs Kardinal Jean-Claude Hollerich kein Grund zur Sorge. Man müsse aber zwischen notwendigen und schädlichen Spannungen unterscheiden.

Hollerich hat als vom Papst benannter Generalrelator eine Schlüsselaufgabe für die Moderation und inhaltliche Arbeit der Weltbischofssynode, die sich ab Oktober in Rom trifft. „Ich bin nicht besorgt darüber, dass es Spannungen gibt", sagte der luxemburgische Kardinal am Montag bei einer Pressekonferenz im Vatikan. Die Kirche lebe derzeit an einer Epochenwende, die durch den Beginn der Digitalisierung gekennzeichnet sei. In solchen Momenten der Geschichte sei es „normal, dass es Meinungsverschiedenheiten gibt".

Laut Hollerich gilt es, notwendige und schädliche Spannungen zu unterscheiden. Wenn man die Kirche als ein Zelt begreife, sei eine gewisse Spannung notwendig, damit das Zelt überhaupt stehen könne. Schädliche Spannungen gelte es jedoch zu vermeiden. „Es geht nicht um Kirchenpolitik", erklärte der Kardinal. „Würden wir Kirchenpolitik machen, dann täten wir denen einen Gefallen, die uns Christen verachten und am liebsten an den Rand drängen würden."

Synode: mit Demut auf Getaufte anderer Kirchen hören

Die bevorstehende Versammlung der Weltsynode im Vatikan im Oktober werde, so Hollerich weiter, keine Spaltungen bewirken. Vielmehr werde sie unterschiedliche Sichtweisen zur Sprache bringen und das wechselseitige Zuhören fördern. Zwar würden derzeit einige auch schrille Stimmen in der Kirche laut. Doch zeige die weltweite Befragung im Vorfeld der Synode, dass es einen erstaunlich breiten Konsens in der katholischen Kirche gebe.

Zu diesem Konsens gehöre, dass eine Synode, die als Zusammenwirken aller Getauften begriffen werde, auch demütig auf die Getauften aus anderen Kirchen und Gemeinschaften hören müsse. Kardinal Hollerich erklärte, er rechne mit einer spürbaren Belebung der christlichen Ökumene durch die Synode.

(kap – gs)

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24. Januar 2023, 10:21