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 Ad-limina-Besuch der Deutschen Bischofskonferenz in Rom: Heilige Messe in der Lateranbasilika San Giovanni in Laterano (18.11.2022) - Predigt von Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück), stellvertretender Vorsitzender der DBK Ad-limina-Besuch der Deutschen Bischofskonferenz in Rom: Heilige Messe in der Lateranbasilika San Giovanni in Laterano (18.11.2022) - Predigt von Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück), stellvertretender Vorsitzender der DBK 

Abschlussmesse der deutschen Bischöfe in Rom: Chancen nutzen

Die deutschen Bischöfe haben am Freitagabend mit einer Messe ihren fünftägigen Vatikanbesuch beendet. Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, rief in seiner Predigt dazu auf, „die Chancen des noch verbleibenden Teils unseres Synodalen Wegs" - des Reformprozesses der katholischen Kirche in Deutschland - zu nutzen.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

„Nutzen wir die Chancen des noch verbleibenden Teils unseres Synodalen Wegs und seiner wie auch immer gearteten Verstetigung für eine Pastoral der Weite in Einheit und Freiheit, in Einheit und Vielfalt, in Wahrheit und Liebe!", so der Appell von Bischof Bode laut dem offiziellen Wortlaut der Predigt. Um den nicht unumstrittenen Synodalen Weg war es am Freitagvormittag auch bei einem Treffen der deutschen Bischöfe mit den Spitzen der vatikanischen Dikasterien gegangen. Bischof Bode warb in seiner Predigt am Freitagabend in der Lateranbasilika für eine „echte Suche nach Einheit": 

„Nicht mehr hin und her geworfen von allen möglichen Auseinandersetzungen, sondern in der echten Suche nach Einheit in Vielheit, erwachsen und vernünftig und nicht kindisch und nur nach Befindlichkeiten“

„Nur in der Vielfalt der Dienste von Frauen und Männern – getauften, gefirmten, beauftragten, gesendete und geweihten – werden wir die Vollgestalt Christi in der Welt darstellen. Nicht mehr hin und her geworfen von allen möglichen Auseinandersetzungen, sondern in der echten Suche nach Einheit in Vielheit, erwachsen und vernünftig und nicht kindisch und nur nach Befindlichkeiten."

18. November: Gebetstag für Opfer sexueller Gewalt

 

Der Osnabrücker Bischof nutzte seine Predigt auch, um das Problem sexueller Gewalt in der katholischen Kirche zu thematisieren. Die Kirche müsse besonders auch für Opfer da sein. Es brauche eine

„Kirche unterwegs zu den Menschen und mit den Menschen, besonders mit den an den Rand Geratenen, Marginalisierten und vor allen auch den von sexualisierter Gewalt in der Kirche Betroffenen. Gerade heute, an diesem 18. November, dem Gebetstag für die Opfer sexuellen Missbrauchs, ist das besonders zu betonen. Die Betroffenenperspektive muss immer mehr zur Haltung in einer Kirche werden, die sich der eigenen Schuld und der Kreuze der Menschen stellen will", so Bischof Bode. Die Kirche müsse eine „Verantwortungsgemeinschaft" sein. 

„Die Betroffenenperspektive muss immer mehr zur Haltung in einer Kirche werden, die sich der eigenen Schuld und der Kreuze der Menschen stellen will“

Kondensationspunkte verdunsteten Glaubens 

Auch auf die schwindene Katholikenzahl in Deutschland verwies der Osnabrücker Bischof in seiner Predigt:

„Wo bleiben die apostolischen, prophetischen, evangelisierenden, begleitenden, lehrenden und leitenden Kräfte in unserer Kirche in Deutschland, die Zukunft gestalten mit dem Volk Gottes? Mit einem Volk, das sich schon in den nächsten Jahren in völlig neuer Gestalt zeigen wird, wenn die Orte des Glaubens, die Kondensationspunkte verdunsteten Glaubens ganz andere sein werden als früher." Eine Antwort darauf lasse sich nur gemeinsam finden.

(pm - sst)

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19. November 2022, 09:54