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Erzbischof Gabriele Caccia, ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, während einer Sitzung in New York Erzbischof Gabriele Caccia, ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, während einer Sitzung in New York 

Vatikan bei UN: Klar gegen Krieg

Ein klares Bekenntnis gegen den Krieg verbunden mit einem Appell für die Lösungssuche hat der ständige Beobachter des Heiligen Stuhls, Erzbischof Gabriele Caccia, bei der 11. Sondersitzung der Generalversammlung der UN vorgebracht.

Erzbischof Gabriele Caccia wiederholte wortwörtlich den Appell, den Franziskus am 2. Oktober beim Angelus ausgesprochen hatte, und der sich ausdrücklich an die Präsidenten der beiden kriegführenden Länder Ukraine und Russland richtete, die Waffen zum Schweigen zu bringen und „die Bedingungen für die Aufnahme von Verhandlungen zu suchen, die zu Lösungen führen können, die nicht mit Gewalt durchgesetzt werden, sondern vereinbart, gerecht und stabil sind". Bedingungen, die, wie der Papst betonte, „auf der Achtung des unantastbaren Wertes des menschlichen Lebens sowie der Souveränität und territorialen Integrität eines jeden Landes beruhen". Und dies, „ohne uns in gefährliche Eskalationen" eines Krieges hineinziehen zu lassen. 

Erzbischof Caccia sprach auch die besorgniserregende Entwicklung der Rüstung an, von Waffen wie Antipersonenminen und Streumunition bis hin zu orbitalen Waffensystemen und Anti-Satelliten-Raketen. Die weltweiten Militärausgaben hätten „zum ersten Mal zwei Billionen Dollar überschritten" und verbrauchten Ressourcen, „die eine ganzheitliche menschliche Entwicklung fördern und unzählige Leben retten könnten". Wenn wir uns nicht mit dieser wuchernden Verbreitung auseinandersetzen", sagte er, „wird die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung schwer zu erreichen sein. Ebenso mahnte der Diplomat Verantwortung aller Staaten zur Bekämpfung der Armut und dem Schutz der indigenen Bevölkerung an.

Pandemien, Kriege und wachsende Armut

Nicht nur gegen den Krieg, sondern auch zur Beseitigung der Armut und der Entwicklung der Landwirtschaft, der Ernährungssicherheit hielt Bischof Caccia eine Rede und stellte Verzögerungen gegenüber dem vorgesehenen Zeitplan fest. Er mahnte, dass intensivere Anstrengungen unternommen werden müssten. Die Pandemie habe zu einem Anstieg der Armutsquote von 8,3 Prozent im Jahr 2019 auf 9,2 Prozent im Jahr 2020 geführt. Eine „scheinbar kleine Schwankung in den Daten", die jedoch, wie Erzbischof Caccia betonte, „einer enormen Veränderung entspricht, nämlich 77 Millionen Menschen mehr, die mit weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag leben müssen", was eine weit verbreitete Unterernährung und eine Reihe damit verbundener Probleme bedeute - von der Gesundheit bis zur Beschäftigung. Daher die wiederholte Aufforderung, „eine Politik zu konzipieren, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und einen gleichberechtigten Zugang zu den wesentlichen Gütern, Ressourcen und Möglichkeiten gewährleistet, die für die Aufrechterhaltung des Lebens und die Förderung der ganzheitlichen Entwicklung und des Wohlergehens eines jeden Menschen unerlässlich sind".

„Gierige und kurzsichtige Politiken und illegale Praktiken“

In der dritten Kommission der Generalversammlung, die sich mit den „Rechten der indigenen Völker" befasste, wies Erzbischof Caccia darauf hin, dass diese „zu oft vernachlässigt, wenn nicht sogar ignoriert werden". Dies habe Auswirkungen auf diese Bevölkerungsgruppen, die bereits Opfer der Auswirkungen des Klimawandels und der Umweltzerstörung seien, sowie, so prangerte der vatikanische Beobachter an, „gierige und kurzsichtige Politiken und illegale Praktiken, die zur Enteignung von Territorien und Ressourcen" fördern könnten. Stattdessen sei nötig, die indigenen Völker und ihre Rechrte anzuerkennen, „indem sie gegebenenfalls in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden", und zwar in den Gremien, in denen die betreffenden Maßnahmen beschlossen werden.

(vatican news-sm/sst)

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14. Oktober 2022, 15:44