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In New York sprach Parolin nicht nur vor der UNO-Vollversammlung, sondern suchte auch das Gespräch mit dem russischen Außenminister In New York sprach Parolin nicht nur vor der UNO-Vollversammlung, sondern suchte auch das Gespräch mit dem russischen Außenminister 

Ukraine-Krieg: Vatikan hofft weiter auf Dialog

Angesichts des Kriegs in der Ukraine setzt der Heilige Stuhl weiter auf Dialog und Verhandlungen. Das machte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin jetzt in Rom deutlich.

Seine Begegnung mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in New York Ende September habe auf seinen Wunsch hin stattgefunden. Das sagte der Chefdiplomat des Heiligen Stuhls gegenüber der Tageszeitung „Messaggero“. „Ich habe darum gebeten, um die Sorge des Heiligen Stuhls auszudrücken und die Möglichkeit, die der Heilige Vater schon ausgedrückt hat, zu bekräftigen, dass wir immer bereit sind, zu einem Dialog behilflich zu sein.“

Parolin hatte Lawrow am Rand der UNO-Vollversammlung in New York getroffen. Papst Franziskus hat seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine wiederholt – besonders drängend beim Angelusgebet vor einer Woche – zu einem Waffenstillstand und zur Aufnahme von Verhandlungen aufgerufen.

Sergej Lawrow
Sergej Lawrow

 

Franziskus wäre zu Moskau-Besuch bereit

Franziskus wäre bereit, nach Moskau zu reisen, um etwas für den Frieden zu tun, doch ist die russische Seite auf diesen Wunsch bisher nicht eingegangen. Zugleich spricht der Papst auch von seiner Hoffnung auf einen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Nach Parolins Angaben gegenüber der Zeitung hat der russische Außenminister bei ihrem Gespräch Kritik am Westen geübt. Vor allem habe Lawrow „dem Westen vorgeworfen, nichts getan zu haben, als der Donbass Schauplatz eines Konflikts mit niedriger Intensität war, also die Haltung der Ukraine und die Verletzung der Rechte russischsprachiger Minderheiten nicht verurteilt zu haben“.

Franziskus bei einer Begegnung mit Putin vor drei Jahren
Franziskus bei einer Begegnung mit Putin vor drei Jahren

Atomares Risiko? „Schwer zu sagen“

Vorsichtig äußerte sich der Kardinalstaatssekretär auf die Frage, ob aus seiner Sicht im Ukraine-Krieg eine atomare Eskalation drohe. Das sei „schwer zu sagen“. Doch nach allem, was er lese, gebe es „nichts Neues im Vergleich zu dem, was wir schon wissen und was Präsident Putin immer schon gesagt hat“.

Der Kardinal und der Minister haben zuletzt kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs Anfang März zusammen telefoniert. Zu einem direkten Gespräch zwischen Papst Franziskus und Präsident Wladimir Putin ist es seit Kriegsbeginn nicht gekommen.

(vatican news – sk)
 

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09. Oktober 2022, 10:12