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Kardinal Krajewski beim Gebet vor den Massengräbern im ukrainischen Isjum (19.9.2022) Kardinal Krajewski beim Gebet vor den Massengräbern im ukrainischen Isjum (19.9.2022) 

Papst-Gesandter in Ukraine betet für Tote in Isjum: Krieg kennt keine Gnade

Im Auftrag von Papst Franziskus ist der polnische Kardinal Konrad Krajewski derzeit erneut in der Ukraine. Am Montag betete er bei den Massengräbern im Wald von Isjum. Der päpstliche Sozialbeauftragte ist in der Ukraine unterwegs, um den Menschen dort Hilfsgüter und Rosenkränze zu bringen und den Beistand des Papstes zu bezeugen.

Isjum sei erst kürzlichvon den Russen verlassen worden, berichtete Krajewski nach seinem Besuch in der zwischenzeitlich besetzten ukrainischen Stadt. Im Wald seien die sterblichen Überreste von etwa 500 Menschen gefunden worden. Der Besuch dort sei schwierig gewesen und habe ihn sehr belastet; er habe weder Worte noch Tränen gefunden, sagte der Kardinal im Gespräch mit Vatican News:
„Ich weiß es gibt Krieg und Krieg kennt keine Gnade, es gibt auch Tote. Aber es ist schwierig, so viele Tote auf einmal zu sehen, das zu verstehen und darüber zu sprechen." Das Gebet habe ihm in dieser Situation geholfen, so Krajewski.

„Ich weiß es gibt Krieg und Krieg kennt keine Gnade, es gibt auch Tote. Aber es ist schwierig, so viele Tote auf einmal zu sehen, das zu verstehen und darüber zu sprechen“

Aus den Massengräbern befreit

Der Kardinal berichtete auch, dass er und seine Begleiter bei einer Art "Zeremonie" waren, die Ukrainer hätten mehrere Leichen sehr behutsam aus den Massengräbern gehoben, um sie an einen anderen Ort zu bringen. Bei der gut dreistündigen Prozession habe große Stille geherrscht, obwohl mindestens 200 Leute da waren - meist junge Männer, viele Polizisten, Feuerwehrleute und Soldaten.

Er habe ununterbrochen den Barmherzigkeits-Rosenkranz gebetet, so Krajewski. „Ich konnte nichts anderes tun. Es war eine Geste der Barmherzigkeit."

Rückkehr nach einer heiklen Reise

Am Mittwoch reist der Kardinal weiter in die ukrainische Hauptstadt Kiew und von dort zurück nach Rom. Es war die vierte Reise des Päpstlichen Sozialbeauftragten ins Kriegsgebiet. Erstmals geriet der Vatikan-Konvoi auch unter Beschuss, als er am Samstag in der Nähe von Saporischja Hilfsgüter verteilte. Glücklicherweise ging die heikle Situation für die Gruppe glimpflich aus und die Reise konnte fortgesetzt werden. 

(vatican news-sst)

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20. September 2022, 14:02