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Setzt christliche werte in die Tat um: der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich S.J. Setzt christliche werte in die Tat um: der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich S.J. 

Kardinal Hollerich: „Christsein muss gelebt werden“

Der luxemburgische Kardinal Jean-Claude Hollerich ist überzeugt davon, dass die Weltsynode viele Gläubige inspiriert, sich konkret für Frieden, Gerechtigkeit und Nächstenliebe einzusetzen. Mit den bisherigen Ergebnissen des synodalen Prozesses ist der Generalberichterstatter der Weltsynode zufrieden.

Als Erzbischof von Luxemburg und zugleich Präsident der EU-Bischofskommission COMECE konnte Hollerich beobachten, wie Gläubige und Kirchen im synodalen Prozess auf den Ukraine-Krieg und seine Folgen reagiert haben.

„Zunächst möchte ich die Erfahrung vieler Gläubiger in Luxemburg, meinem Land, erwähnen, die Flüchtlinge aus der Ukraine bei sich zu Hause aufgenommen haben und immer noch aufnehmen. Ich nehme auch eine dreiköpfige Familie auf... Es tut gut, mit ihnen zusammen zu sein und diese Solidarität zu erleben, sie zeigt, dass die Sendung der Kirche wichtig ist. Eine Mission, die in erster Linie dem Frieden, der Gerechtigkeit und der Hilfe für die Leidenden dient.“

Gelebte Nächstenliebe

„Christsein bedeutet nicht nur, sonntags zur Messe zu gehen, sondern muss gelebt werden. Wenn ich mich unter die Führung des Heiligen Geistes stelle, verändere ich mich, verändert sich die Gesellschaft.“

Im Prozess der Weltsynode sei dieser Auftrag akzentuiert worden, ist Hollerich überzeugt. Christen hätten neben konkreter Hilfe auch über Solidarität und Gerechtigkeit reflektiert, merkt er positiv an.

Hier zum Nachhören

„Insbesondere der synodale Prozess leistet einen Beitrag, weil er dafür sensibilisiert, dass Christsein nicht nur bedeutet, sonntags zur Messe zu gehen, sondern dass Christsein gelebt werden muss. Wenn ich mich unter die Führung des Heiligen Geistes stelle, verändere ich mich, verändert sich die Gesellschaft. Die ukrainischen Flüchtlinge wurden auf wunderbare Weise aufgenommen, was z. B. für die Flüchtlinge aus Syrien usw. nicht der Fall war. Es sind die Christen, die gesagt haben: Das ist nicht richtig! Das bedeutet nicht, den Ukrainern weniger zu geben, sondern anderen mehr zu geben. Und dies ist eine Frucht des Geistes in unseren Kirchen.“

Das ganze Mosaik sehen

„Wir haben keine nationalen Kirchen, wir sind eine Kirche... Der synodale Weg ist eine wunderbare Gelegenheit, jetzt das ganze Mosaik zu betrachten, nicht nur den kleinen Teil meines Landes.“

Dass die Kirchen der verschiedenen Länder im synodalen Prozess unterschiedliche Tempi, Vorstellungen und Ansätze haben, scheint Hollerich an sich keine Angst zu machen. Wichtig sei nur, dass man die Chance der Weltsynode nutze, miteinander zu reden und auch Gemeinsames zu tun.

„Ich denke, die Synode selbst ist die Antwort. Wir haben keine nationalen Kirchen, wir sind eine Kirche, natürlich mit unterschiedlichen Kulturen und Traditionen. Und wir müssen miteinander reden, einander zuhören, einander verstehen. Vielleicht haben sich die nationalen Bischofskonferenzen in den letzten Jahren sehr entwickelt... Das ist gut so! Aber es gibt auch das Bedürfnis, die Forderung, Dinge gemeinsam zu tun. Der synodale Weg ist eine wunderbare Gelegenheit, jetzt das ganze Mosaik zu betrachten, nicht nur den kleinen Teil meines Landes.“

(vatican news – pr)
 

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27. August 2022, 10:25