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Vatikan-Präfekt Guerrero: „Wir haben die Kosten gesenkt“

Der Umfang des Haushalts des Heiligen Stuhls hat sich durch die Aufnahme neuer Einrichtungen vergrößert. Das Gesamtdefizit beläuft sich auf 33 Millionen – veranschlagt waren 42 Millionen. Unser Exklusiv-Interview mit dem Präfekten des vatikanischen Wirtschaftssekretariats.

ANDREA TORNIELLI

„Die Wirtschaft ist dazu da, dass der Heilige Stuhl seine Arbeit leisten kann – sie darf nicht seine Glaubwürdigkeit beeinträchtigen.“ So beschreibt der Präfekt des Wirtschaftssekretariats (SpE), Jesuitenpater Juan Antonio Guerrero Alves, die Aufgabe der Abteilung, die er seit zwei Jahren leitet.

In diesem Interview mit den vatikanischen Medien liefert Guerrero einige Daten zum neuen vorläufigen Haushaltsplan des Heiligen Stuhls, der in diesem Jahr durch die Aufnahme neuer Einrichtungen erheblich an Umfang gewonnen hat. Die Senkung der Kosten geht weiter (zuletzt um weitere 4 Millionen €). Das Defizit fällt geringer aus als veranschlagt, und der Präfekt hofft, bald Daten über die Einnahmen und Ausgaben beim „Peterspfennig“ vorlegen zu können – wobei er davon ausgeht, dass auch die Spenden der Gläubigen aus aller Welt in diesem Jahr zurückgegangen sind.

Peterskuppel
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Interview

Der Haushaltsplan des Heiligen Stuhls ist in diesem Jahr von 300 auf 800 Millionen gestiegen. Können Sie die Gründe für diesen Anstieg im Einzelnen erläutern?

„Neu ist in diesem Jahr, dass die Zahl der im Haushalt des Heiligen Stuhls erfassten Einrichtungen gestiegen ist. Im Juli hat der vatikanische Wirtschaftsrat (CpE) einen neuen Parameter für den Haushalt des Heiligen Stuhls genehmigt. Letztes Jahr waren es 60 Einrichtungen, und dieses Jahr sind es 90. Der Grund für die Entscheidung des CpE ist, dass dieser neue Umfang eine umfassendere Sicht auf die wirtschaftliche Lage des Heiligen Stuhls erlaubt. Mehr Sichtbarkeit, mehr Transparenz und auch mehr Kontrolle. Das Sekretariat für Wirtschaft (SpE) hat sich dafür eingesetzt, denn es war unsere Sorge, dass außerhalb des Haushalts Risiken geben könnte, die wir nicht im Blick haben – und die bei Problemen auf die Kurie zurückfallen.“

„Wir gehen von einem Haushalt von rund 300 Millionen zu einem Haushalt über, der bei über einer Milliarde Euro liegen wird“

Können Sie den neuen Umfang des Haushaltsplans näher erläutern?

„Zum Haushalt gehören auch Einrichtungen, die zwar keine Dikasterien oder unmittelbarer Teil der Römischen Kurie sind, sich aber im Besitz des Heiligen Stuhls befinden oder vom Heiligen Stuhl abhängen und unter seiner finanziellen Verantwortung stehen. Zum Beispiel das Kinderkrankenhaus „Bambino Gesù“ (in Rom), außerdem einige Stiftungen, die mit den Dikasterien oder der Rentenkasse zu tun haben, der Gesundheitsfonds, die vier großen römischen Basiliken und die Wallfahrtsorte von Loreto, Pompei und Padua.

Das bedeutet, dass wir von einem Haushalt von rund 300 Millionen zu einem Haushalt übergehen, der bei über einer Milliarde Euro liegen wird. Das Krankenhaus im (süditalienischen) San Giovanni Rotondo, das auf den hl. Pater Pio zurückgeht, und einige weitere Einrichtungen sind in diesem Haushalt, den wir jetzt vorlegen, noch nicht enthalten; sie werden im Haushalt des nächsten Jahres dann aufgeführt. Die Genehmigung für das Eingliedern der neuen Einheiten in den Haushalt stammt vom Juli 2021die neuen Einheiten haben sich bemüht, sich binnen kurzer Zeit an den vom Wirtschafts-Sekretariat vorgeschlagenen Zeitplan anzupassen, und diese Integration ist ein Prozess, der fast abgeschlossen ist: Es fehlen nur noch drei Einheiten. Aus diesem Grund beläuft sich der diesjährige Haushalt auf rund 800 Millionen Euro. Falls Sie sich erinnern: Letztes Jahr wurde der Haushalt vom Wirtschaftsrat im Februar genehmigt, dieses Jahr schon im Dezember. Selbst bei diesen kleinen Dingen machen wir Fortschritte.“

„Ein etwas geringeres Defizit als im Haushalt vorgesehen“

Können Sie kurz beschreiben, wie die wichtigsten Zahlen im Moment des Rechnungsabschlusses im Dezember letzten Jahres aussahen?

„Wir sprechen hier vom Haushalt, aber noch nicht vom Jahresendhaushalt – den werden wir Mitte 2022 vorlegen. Im neuen Haushalt belaufen sich die Einnahmen auf 770 Mio. Euro und die Ausgaben auf 803 Mio. Euro; das ergibt ein Gesamtdefizit von 33 Mio. Euro gegenüber den im Vorjahr veranschlagten 42 Mio. Euro. Wenn wir wie im letzten Jahr den Haushalt der ursprünglichen 60 Einheiten isoliert betrachten, dann würde das Defizit 45,8 Millionen Euro betragen.

Letztes Jahr haben wir für 2021 ein Defizit von 49,7 Millionen Euro veranschlagt. Verständlicherweise fiel es dem Wirtschaftsrat schwer, einen Haushalt mit einem solchen Defizit für ein weiteres Jahr zu genehmigen, und er forderte uns auf, weitere Pläne zur Senkung der Ausgaben und Erhöhung der Einnahmen zu erstellen.

Nach unseren Prognosen erwarten wir für 2021 ein etwas geringeres Defizit als im Haushalt vorgesehen. Ich wage es noch nicht, Zahlen für den Abschluss 2021 zu nennen, weil wir das Jahr noch nicht abgeschlossen haben; und auch wenn wir in diesem Jahr einen vierteljährlichen Rechnungsabschluss eingeführt haben, könnten sich die Prognosen noch verbessern. Wir haben keine Daten aus dem letzten Quartal, wir testen ein neues Schätzsystem, und wir wissen noch nicht, wie zuverlässig es ist, bevor wir es nicht mehr als ein Jahr lang getestet haben.“

Franziskus besucht das vatikanische Kinderkrankenhaus Bambin Gesù
Franziskus besucht das vatikanische Kinderkrankenhaus Bambin Gesù

„Natürlich gibt es eine Grenze für die Reduzierung der Kosten – der Auftrag muss erfüllt werden“

Was sind die wichtigsten Erfolge der letzten zwölf Monate?

„Die Eindämmung der Ausgaben, ohne dass deswegen die Spenden, die der Papst leisten will, zurückgehen – im Gegenteil, sie haben sich erhöht, etwa durch die Impfungen für Obdachlose. Dann der Anstieg bei der Hilfe für die bedürftigen Kirchen, und gleichzeitig eine weitere Senkung der Einnahmen. Ich glaube, die einzelnen Dikasterien sind sich der wirtschaftlichen Lage bewusst und reduzieren ihre Ausgaben so weit wie möglich; manchmal fordern wir sie auf, noch mehr zu reduzieren. Natürlich gibt es eine Grenze für die Reduzierung – der Auftrag muss erfüllt werden. Im Allgemeinen geschieht dies unter großen persönlichen Opfern vieler Menschen.“

Sie betonen vor allem den grundlegenden Aspekt der Kontrolle: Wie klappt das, wenn gleichzeitig bürokratische Verfahren gestrafft werden sollen, damit das System effizienter wird?

„Es wurden neue Verfahren und eine größere Disziplin bei den Abläufen eingeführt, und das braucht Zeit, bis es richtig läuft, denn es ist ein kultureller Wandel. Allein die Tatsache, dass die wirtschaftlichen Vorgänge von einer anderen Stelle eingesehen und geprüft werden oder dass es eine Trennung der Funktionen in derselben Dienststelle gibt, bedeutet einen weiteren Schritt im Ablauf.

Was die Bürokratisierung betrifft, gibt es noch einige Aufgaben zu erledigen. Nehmen wir als Beispiel das Beschaffungswesen, wo wir seit mehr als einem Jahr ein neues Gesetz haben. Da müssen wir zugeben, dass wir da ein Übermaß an Bürokratie geschaffen haben. Als Aufsichtsbehörde müssen wir ein neues Gesetz anwenden und dabei alles richtig machen, aber uns stehen dabei mahnend die Fehler der Vergangenheit vor Augen, die uns als Kirche so viel Glaubwürdigkeit gekostet haben, und da gibt es jetzt die Gefahr, dass wir zu gewissenhaft sein können aus der Sorge, dass die Willkür vermieden werden muss, die zu diesen Fehlern geführt hat.

Wir versuchen, die Verfahren zu vereinfachen und zu vereinheitlichen, um die Anwendbarkeit des Gesetzes zu erleichtern. Auf der anderen Seite müssen auch die Einrichtungen und Dikasterien, die Aufträge nach außen vergeben, jetzt viele seit langem eingeführte Praktiken ändern. Da werden die Schwierigkeiten und die Komplexität des neuen Prozesses von einigen überbetont – vielleicht damit man weitermachen kann wie bisher, ohne sich an die neuen Verfahren zu halten…“

„Da werden die Schwierigkeiten und die Komplexität des neuen Prozesses von einigen überbetont“

Können Sie ein Beispiel für das geben, was Sie gerade gesagt haben?

„Angenommen, eine Institution oder eine Abteilung steht vor einer großen Ausgabe für einen Kauf oder einen Vertrag. Als erstes muss sie eine Genehmigung beantragen. Aber wenn Sie die dann einmal haben, können Sie nicht - sagen wir – einfach zu einem Bekannten gehen und dem dann den Auftrag geben oder bei ihm einkaufen. Dies wäre natürlich die unmittelbarste und unbürokratischste Methode. Aber das kann ich zu Hause und mit meinem eigenen Geld tun, nicht im Vatikan und mit Geld, das gar nicht mir gehört!

In dem neuen Verfahren müssen Sie den Bedarf klar benennen und eine öffentliche Ausschreibung für verschiedene Bieter durchführen. Da kann dann auch Ihr Bekannter mit seinem Angebot teilnehmen, allerdings zusammen mit anderen Händlern und Marken. Sobald alle Angebote eingegangen sind, werden sie von einer unabhängigen Kommission technisch und wirtschaftlich bewertet, und das beste Angebot wird ausgewählt. All dies muss schriftlich oder elektronisch festgehalten werden.

Es wurden mehr Formalitäten eingeführt, damit es nicht zu Klientelismus, zusätzlichen Provisionen oder ähnlichem kommt. Das hat zu mehr Bürokratie geführt, aber auch zu mehr Transparenz und Einsparungen. Die Zeit, in der man Geschäfte allein, und ohne jemandem Rechenschaft abzulegen, machen konnte, ist vorbei. Heute muss man ab einem bestimmten Betrag eine ausführliche Erläuterung des Vorgangs geben, um eine Genehmigung zu bekommen, und sich an ein Prozedere halten…“

„Für dieses Jahr haben wir, um optimistisch zu sein, 13 Millionen Euro mehr an ordentlichen Einnahmen veranschlagt“

Inwieweit hat sich die Pandemie auf die Kassen des Heiligen Stuhls ausgewirkt, und inwieweit wird sie dies auch weiterhin tun?

„In diesem Jahr legen wir die Bilanz für das dritte Jahr der Pandemie vor. Angesichts der Tatsache, dass die Einnahmen immer noch niedriger sind als in der Zeit vor der Pandemie, ist die Eindämmung der Kosten das wichtigste Merkmal. Im Vergleich zum Vorjahreshaushalt erreichen die Ausgaben für die ursprünglichen 60 Einrichtungen, die sozusagen die Kurie im engeren Sinn bilden, in diesem Jahr einen neuen Tiefstand: 289 Millionen Euro gegenüber 293 Millionen Euro im letzten Jahr. Das ist eine Reduzierung um 4 Millionen Euro…

Für dieses Jahr haben wir, um optimistisch zu sein, 13 Millionen Euro mehr an ordentlichen Einnahmen veranschlagt. Wir werden ja sehen, wie sich die Pandemie verhält.“

In welchem Ausmaß haben die Gläubigen in aller Welt dem Heiligen Stuhl im letzten Jahr finanziell geholfen?

„Wir sind sehr abhängig von Einnahmen, die aber unsicher sind und in dieser Zeit der Pandemie von Jahr zu Jahr sinken. Das kann auch nicht anders sein, da wir die meisten Spenden von den Gläubigen durch die Kollekte des „Peterspfennigs“ in den Pfarrkirchen erhalten, und angesichts der Corona-Beschränkungen konnte diese Kollekte nicht so durchgeführt werden wie früher. Dies sollte uns veranlassen, über andere Methoden nachzudenken, um die Gläubigen um Hilfe und Spenden zu bitten. Aber um Ihre Frage genauer zu beantworten, müssen wir abwarten, bis ich den Jahresabschluss des „Peterspfennigs“ vorlege, der noch nicht abgeschlossen ist: Wir werden ihn Ende Februar abschließen. Die Spenden für die Kollekte von 2021 treffen noch immer aus einigen Ländern über die Nuntiaturen ein.

Grob gesagt kann ich sagen, dass es 2021 erneut einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr gegeben hat, und zwar um mindestens 15 %. Wenn die Gesamteinnahmen des „Peterspfennigs“ im Jahr 2020 44 Millionen Euro betrugen, werden es 2021 wohl nicht mehr als 37 Millionen Euro sein. Der Rückgang im Jahr 2021 kommt zusätzlich zu dem 23%igen Rückgang zwischen 2015 und 2019 und dem 18%igen Rückgang im Jahr 2020, dem ersten Jahr der Pandemie.“

„Kurzfristig werden wir die Aktivitäten reduzieren“

Wie wollen Sie den Mangel an Ressourcen kurz- oder mittelfristig beheben?

„Wir brauchen auf jeden Fall einen Plan zur Erhöhung der Einnahmen. Es gibt nämlich eine Grenze für die Kürzung der Ausgaben. Kurzfristig werden wir die Aktivitäten reduzieren. Mittelfristig haben wir vor allem Pläne zur Verbesserung der internen Effizienz und zur Optimierung der Kapitalrendite.

Was die Immobilien betrifft, gibt es viele Gebäude, die im Dienst der kirchlichen Mission stehen: Kirchen, Gebäude für Universitäten, Krankenhäuser und ähnliche Einrichtungen. Dieser große Teil der Immobilien hat also keinen wirtschaftlichen, sondern nur einen sozialen Nutzen, und manchmal verursacht er Kosten. Ein anderer Teil dieses Erbes ist für institutionelle Zwecke bestimmt: die vatikanischen Büros, die Dikasterien, die nur Kosten verursachen. Nur 20 % der Immobilien bleiben für eine wirtschaftliche Rendite übrig. In der (vatikanischen Vermögensverwaltung) APSA gibt es Pläne zu einer Reduzierung der institutionellen Nutzung…

Wie sehen Ihre Prognosen aus?

„Unseren Prognosen zufolge werden wir auch mit einer höheren internen Effizienz noch nicht nachhaltig genug. Wir müssen zusätzlich nach Wegen suchen, um mehr Spenden einzuwerben. Das Allerwichtigste ist Transparenz und saubere Buchführung, und ich denke, wir haben viele Schritte in diese Richtung unternommen. In diesem Jahr hoffen wir, nicht nur einen Jahresbericht über den Haushalt und die Bilanz vorzulegen, sondern auch über die Einnahmen und Ausgaben des „Peterspfennigs“ Rechenschaft abzulegen und alles den Bischofskonferenzen zur Kenntnisnahme zu übermitteln.

Wir müssen die Ortskirchen stärker für die Bedürfnisse des Heiligen Stuhls sensibilisieren; die Kurie steht in ihrem Dienst und muss weitgehend von ihnen unterhalten werden. Es gibt große Unterschiede beim Engagement der verschiedenen Ortskirchen für die Unterstützung der römischen Kurie…“

Das Vatikangericht bei einem Prozess
Das Vatikangericht bei einem Prozess

„Sloane Avenue: Das Gebäude wurde über dem eigentlichen Wert verkauft“

Wie ist die Geschichte rund um die umstrittene Investition in ein Gebäude in der Sloane Avenue in London zu Ende gegangen?

„Mit einer Transaktion, die in voller Transparenz und nach den neuen Regeln der vatikanischen Verträge durchgeführt wurde. Ein Makler in London und eine Anwaltskanzlei wurden beauftragt, beide im Rahmen einer beschränkten Ausschreibung, sowie eine Vertrauensperson in London, um den Prozess zu begleiten und unsere Interessen zu vertreten. Der Prozess wurde von einem Team des Heiligen Stuhls mit externer professioneller Hilfe aus Rom begleitet. Sechzehn Angebote gingen ein, vier wurden ausgewählt, und nach einer zweiten Runde von Angeboten wurde das beste ausgewählt. Der Kaufvertrag wurde unterzeichnet, wir haben 10 % der Anzahlung erhalten, und alles wird im Juni 2022 abgeschlossen sein.

Der Verlust aus dem mutmaßlichen Betrug, über den viel gesprochen wird und der nun von den Gerichten des Vatikans beurteilt wird, war bereits im Haushalt berücksichtigt worden. Das Gebäude wurde über dem eigentlichen Wert verkauft, der im Haushaltsplan vorgesehen war, und über dem Wert, der von Experten ermittelt wurde.“

„Uns ist sehr wohl bewusst, dass wir große Fehler in der Finanzverwaltung gemacht haben“

Sie sind seit zwei Jahren Präfekt des Wirtschafts-Sekretariats des Vatikans. Wie ist heute Ihr Blick auf die Wirtschaft des Heiligen Stuhls?

„Die römische Kurie hat viele Ausgaben und nur geringe Einnahmen; ein Griff ins Vermögen hilft zwar, reicht aber nicht aus, um die Kurie nachhaltig zu sichern. Wir leben also vor allem von Spenden – nicht um einen Überschuss zu bekommen, sondern um sie für den Zweck zu verwenden, für den sie gegeben wurden. Unser Ziel ist es, nachhaltig zu sein, und nicht, einen Überschuss zu erwirtschaften.

Uns ist sehr wohl bewusst, dass wir große Fehler in der Finanzverwaltung gemacht haben, die die Glaubwürdigkeit des Heiligen Stuhls untergraben haben. Wir versuchen, aus ihnen zu lernen und glauben, dass wir sie behoben haben, so dass sie sich nicht wiederholen werden.

In den letzten Jahren haben wir in der Finanzverwaltung wichtige Schritte unternommen: mehr Professionalisierung, mehr Teamarbeit, mehr Transparenz und weniger Geheimniskrämerei, die Einrichtung von Kontrollverfahren... Neue Gesetze haben für wichtige Änderungen gesorgt, und langsam verändert sich auch die Kultur. Wir arbeiten in die richtige Richtung.

Der Wirtschaftskraft des Heiligen Stuhls wird immer wieder mal zu viel Bedeutung beigemessen: Sie ist weder groß, noch ist sie eine der wichtigsten Tätigkeiten, die hier ausgeübt werden. Ich habe nicht den Eindruck, dass sich die Öffentlichkeit groß für uns interessiert, wenn wir etwas gut machen. Wie ein Journalist nach der Vorstellung des letzten Haushalts zu mir sagte: ‚Hier gibt es ja gar keine Neuigkeiten‘... Und das ist auch richtig so, denn es gibt nur Nachrichten, wenn es Fehler, Betrug oder Korruption gibt.

Unsere Pflicht ist es, transparent Rechenschaft abzulegen. Bestimmt sind die Konten des Heiligen Stuhls für diejenigen interessant, die einen Beitrag leisten, denn sie können dann sehen, wie das Geld, mit dem sie helfen, ausgegeben wird.“

(vatican news – sk)

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28. Januar 2022, 13:01