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Anhörung im Finanzprozes Anhörung im Finanzprozes 

Vatikan-Finanzprozess erneut vertagt

Der fünfte Verhandlungstag an diesem Dienstag dauerte nur zehn Minuten - dann stand fest: Weitere Vertagung; zunächst auf den 25. Januar 2022. Auch dann soll es weiter um die Klärung formaler Fragen gehen. Ein richtiger Beginn werde wohl erst nach Februar 2022 möglich sein, wenn die Verteidigung das vollständige Beweismaterial vorgelegt habe, so die Einschätzung des vorsitzenden Richters Giuseppe Pignatone.

Aktuell befinde man sich „auf einer offenen Baustelle", so Richter Pignatone. „Alles wird von Grund auf neu behandelt, im Licht der neuen Tatsachen". Frühestens in zwei Monaten hoffe er aber,  zum Kern des Prozesses vorzudringen, der seit Juli in verfahrenstechnischen Scharmützeln festgefahren ist. Darüber hinaus legte Pignatone fest, dass die Strafverfolgung bis Mitte Januar vollständige Abschriften insbesondere der Befragung des Hauptzeugen Alberto Perlasca vorlegen muss. Um die strittige Befragung Perlascas drehen sich die Verhandlungstage seit Prozessbeginn.

Vertragung auf 25. Januar

Der Grund für die Kürze der 5. Anhörung an diesem Dienstag: Bisher war nur einer der geladenen Verdächtigen bereit, sich für eine Befragung zur Verfügung zu stellen. Richter Pigantone sagte, er hoffe, dies sei das letzte Mal, dass er eine Vertagung beschließen müsse.

Von den Angeklagten war nur Kardinal Giovanni Angelo Becciu vor Gericht erschienen, das sich erneut in einem umfunktionierten Saal der vatikanischen Museen traf.

Zahl der Angeklagten reduziert

Im großen Finanzprozess rund um Kardinal Giovanni Angelo Becciu wurde inzwischen die Zahl der Angeklagten reduziert, statt zehn sind es noch sechs: Kardinal Becciu, der frühere Direktor der vatikanischen Finanzaufsicht, Tommaso Di Ruzza, sowie die Finanzmanager Enrico Crasso und Gianluigi Torzi, die Sicherheitsberaterin Cecilia Marogna und der Schweizer Finanzexperte und Ex-Präsident der vatikanischen Finanzaufsicht, René Brülhart. Die Vorwürfe reichen von Amtsmissbrauch, Veruntreuung und Geldwäsche bis hin zu Betrug und Erpressung.

(vatican news/kna - sst)

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14. Dezember 2021, 12:46