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Das Logo der internationalen Vatikan-Kinderschutzkonferenz „Unsere gemeinsame Sendung: Die Kinder Gottes schützen" vom 19- 22. September 2021 in Warschau Das Logo der internationalen Vatikan-Kinderschutzkonferenz „Unsere gemeinsame Sendung: Die Kinder Gottes schützen" vom 19- 22. September 2021 in Warschau 

Vatikan: 20 Länder bei Kinderschutzkonferenz in Warschau

Diesen Sonntag startet in Polens Hauptstadt Warschau auf Initiative des Vatikan eine große katholische Kinderschutzkonferenz. Das dreitägige Treffen steht unter dem Motto „Unsere gemeinsame Sendung: Die Kinder Gottes schützen" und versammelt Vertreter von Bischofskonferenzen und Fachleute aus dem Bereich des Kinder- und Jugendschutzes aus fast 20 Ländern Mittel- und Osteuropas. Dies teilte die Päpstliche Kinderschutzkommission diesen Donnerstag mit.

Die Kirche in allen Ländern und Kulturen sei „infiltriert" worden und dringendes Handeln nötig, mahnte Kardinal Seán Patrick O'Malley, Vorsitzender der Päpstlichen Kinderschutzkommission:„Die Lernreise wird unser ganzes Leben lang andauern. Die Umstellung auf eine Kultur des Schutzes ist eine dringende Priorität".

Demenstprechend will die Konferenz in Warschau Erfahrungsaustausch und gegenseitiges voneinander Lernen fördern. Weiter geht es um die gemeinsame Nutzung von Ressourcen sowie das Bilden eines Experten-Netzwerks im Bereich des Kinderschutzes für eine engere Zusammenarbeit: „Unsere Kommission reist nach Warschau, um den Kirchen Mittel- und Osteuropas zur Seite zu stehen, ihnen zuzuhören, ihre Realität kennenzulernen und ihnen dabei zu helfen, einen Weg für den Schutz von Minderjährigen und gefährdeten Personen zu finden", so Kardinal O'Malley.

„Die Umstellung auf eine Kultur des Schutzes ist eine dringende Priorität“

An der Konferenz nehmen laut Vatikan nicht nur Vertreter der lateinischen, sondern auch der ostkirchlichen Bischofskonferenzen Mittel- und Osteuropas teil. Eingeladen sind demnach Bischöfe, Ordensobere und Laien, die im Bereich des Kinderschutzes tätig sind, sowie Vertreter der römisch-katholischen und griechisch-katholischen Kirche aus folgenden Ländern: Polen, Albanien, Kroatien, Slowenien, Ungarn, Rumänien, Moldawien, Bulgarien, Tschechien, Slowakei, Ukraine, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Belarus, Serbien, Montenegro, Nordmazedonien und dem Kosovo.

Es sei gemeinsamer Auftrag aller, die Kinder Gottes zu schützen, betonte Kardinal Seán Patrick O'Malley, der Vorsitzende der Päpstlichen Kinderschutzkommission. Er dankte auch allen, die im Kampf gegen Missbrauch die Stimme erheben:

„Zunächst möchte ich den Überlebenden des sexuellen Missbrauchs durch Geistliche, die sich immer wieder melden und ihre Erfahrungen mitteilen, meine Anerkennung und meinen Dank aussprechen. Ihrem Mut ist es zu verdanken, dass anderen dieser Schrecken erspart bleibt. Es gibt keinen Ort und keine Gruppe von Menschen, die davor gefeit ist, von diesem Verbrechen und dieser Sünde betroffen zu sein."

„Es gibt keinen Ort und keine Gruppe von Menschen, die davor gefeit ist, von diesem Verbrechen und dieser Sünde betroffen zu sein“

Das Programm

Bei der dreitägigen Konferenz wollen kirchliche Führungspersonen und Schutzbeauftragte die Reaktion der verschiedenen Kirchen auf die Krise des sexuellen Kindesmissbrauchs unter Beachtung des jeweiligen örtlichen Kontextes untersuchen und einschätzen. Auf dem Programm stehen auch Vorträge zu Prävention und Intervention - etwa zur Meldung von Missbrauchsfällen und der Umsetzung bestehender Vorschriften. Das Motu proprio „Vos estis lux mundi" von Papst Franziskus aus dem Jahr 2019, das die Verfahren für die Verantwortungsübernahme der kirchlichen Autoritäten darlegt, ist so ein wichtige Grundlage des Treffens in Warschau. Dort sollen zudem positive Beispiele zum Kinderschutz vorgestellt werden, die es in anderen Teilen der Kirche bereits gibt. 

Den Kinderschutzgipfel in Warschau hat die Päpstliche Kinderschutzkommission gemeinsam mit der Polnischen Bischofskonferenz und der Sankt-Josef-Stiftung für Missbrauchsopfer organisiert. Weitere Informationen zur Konferenz im Internet auf www.safechildren.eu.

(vatican news - sst) 

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16. September 2021, 16:06