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Der anglikanische Erzbischof Ian Ernest Der anglikanische Erzbischof Ian Ernest 

Einheitswoche: Migranten helfen, ist Gebot Gottes

Der anglikanische Vertreter in Rom, Erzbischof Ian Ernest, erläutert im Gespräch mit Radio Vatikan, weshalb das Anliegen der diesjährigen ökumenischen Gebetswoche für die Einheit der Christen so wichtig sei. Im Mittelpunkt steht das Drama der Migranten.

Mario Galgano und Benedetta Capelli - Vatikanstadt

Jesus habe in dem Gebet, das er vor seinem Tod sprach, gesagt, „dass alle eins sein mögen“, so der „Gesandte“ des anglikanischen Primas in Rom. Damit habe Jesus sagen wollen, dass „der Vater und er eins“, und dies sei auch ein Auftrag, den er allen Christen gegeben habe, „zusammen zu sein, um gemeinsam seine Liebe und seinen Frieden zu bezeugen“. Ausgehend von dieser theologischen Erläuterung ging Ernest im Interview mit Radio Vatikan auf das Anliegen der diesjährigen Gebetswoche ein.

Das Thema „Sie waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich“ bezieht sich auf die Apostelgeschichte: der Apostel Paulus und seine Mitreisenden erleiden Schiffbruch auf Malta. Es sei also naheliegend, dass man das Schicksal der heutigen Schiffbrüchigen im selben Mittelmeer vor Augen halte, so Ernest.

„Es ist wichtig zu wissen, dass es in diesen Zeiten der Schwierigkeiten und der Verfolgung, in denen etliche Menschen nirgendwo hingehen können, es einen Gott gibt, der zu uns gekommen ist und der uns dort aufnimmt, wo wir sind. Ich freue mich, dass die Christen heute in der Lage sind, sich gegenseitig zu erkennen, gemeinsam zu beten; aber es ist nicht nur wichtig, gemeinsam zu beten, sondern auch konkrete Dinge gemeinsam zu tun.“

Toll, dass es Franziskus gibt

Der Anglikaner, der das Zentrum seiner Glaubensgemeinschaft in Rom leitet, sei auch sehr glücklich darüber, dass es religiöse Oberhäupter wie Papst Franziskus gebe, „die sich wirklich dieser Verpflichtung bewusst sind“, dem anderen zu begegnen, ihn an die Hand zu nehmen.

„Dieses Thema ist also wirklich angemessen, weil es eine neue Lebensweise veranschaulicht, einen Weg der Transformation, den wir in die Welt bringen können. Ich möchte an diejenigen appellieren, die sich als Christen bekennen, mit ,ungewöhnlichen Freundlichkeit´ zu handeln, wie es in der Apostelgeschichte heißt: Wenn wir von ,ungewöhnlicher Freundlichkeit´ umgeben sind, wird es Hoffnung auf eine Mentalitätsänderung in der Welt geben.“

Die Gebetswoche endet am Samstag mit einer Vesper in der päpstlichen Basilika St. Paul vor den Mauern in Rom. Wir übertragen die Feier mit Franziskus ab 17.30 Uhr live, am 25. Januar, und mit deutschem Kommentar. Die Feier können Sie auf unserer Homepage sowie auf unserem Youtube-Kanal mitverfolgen.

(vatican news)

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19. Januar 2020, 13:43