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Der Präfekt der Apostolischen Bibliothek Cesare Pasini Der Präfekt der Apostolischen Bibliothek Cesare Pasini 

Japan und die Marega-Papiere: Mehr als nur historisches Interesse

In Japan ist nicht nur die Vorfreude auf den kurz bevorstehenden Papstbesuch sehr groß, sondern auch das Interesse für die Geschichte der Verfolgungen, denen die Christen des Landes zwischen Ende des 16. und Mitte des 19. Jahrhunderts ausgesetzt waren. Das berichtet der Präfekt der Apostolischen Bibliothek, Cesare Pasini, der erst vor wenigen Tagen von einer Dienstreise nach Japan zurückgekehrt ist.
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„Ich konnte bei den Konferenzen ankündigen, dass wir bei unserer Zusammenarbeit für die Erhaltung dieser Sammlung mittlerweile an einem guten Punkt stehen“, meint Pasini. „Unsere Bibliothek hat mittlerweile alle Dokumente restauriert, geordnet und digitalisiert. Jetzt müssen wir den letzten Teil der Arbeiten abschließen, der sich jedoch bereits in einer fortgeschrittenen Phase befindet, nämlich den des Studiums und der Organisation der Dokumente auf einer Database.“

Diese solle dann auch öffentlich zugänglich sein, berichtet der Präfekt der Bibliothek. Diese Dokumente stellten einen wichtigen Beitrag dazu dar, die Geschichte der Christenverfolgungen in Japan zu beleuchten, die über zweieinhalb Jahrhunderte andauerten. „Es handelt sich vor allem um Dokumente zur Erfassung der Menschen, ähnlich unseren Pfarrregistern. In diesem Fall handelt es sich jedoch um die Register buddhistischer Tempel, die bezeugen, wie die Menschen erfasst und auch kontrolliert wurden, ob sie wirklich dem Christentum abgeschworen hatten.“

Aktive Mitarbeit der japanischen Institutionen

Die japanischen Partner hätten aktiv an der Erfassung dieser Dokumente mitgewirkt, die die Gewalttaten und Einschränkungen der Religionsfreiheit bezeugen, unterstreicht Pasini. „Das ist ein Umstand, der ihren Willen zum Dialog und den Respekt gegenüber der Kirche zeigt. Ihrerseits besteht natürlich auch ein historisches und soziologisches Interesse, denn diese Papiere zeigen einen präzisen Querschnitt der Gesellschaft dieser Zeit, der japanischen Familien, der Rolle des Familienoberhauptes, der Arbeitswelt und der Lebensweise. Für sie ist das deshalb sehr interessant und sie wollen ihre Forschungen ausweiten.“

Gleichzeitig habe er jedoch feststellen können, dass großes Interesse an der christlichen Realität dieser Jahrhunderte bestehe. „Dieses Interesse hat vielleicht kulturelle Gründe, aber ich kann darin auch einen religiösen Charakter sehen“, meint der Präfekt, der auch Ausstellungen besuchte, in denen die Christenverfolgungen dokumentiert waren: „In Ōita habe ich zwei Ausstellungen gesehen, wo auch Kreuze und metallene Bildnisse gezeigt wurden, die die Christen während des ,e-fumi’ genannten Rituals in den Boden treten mussten, um zu beweisen, dass sie dem Christentum abgeschworen hatten.“

Spürbares Interesse für das Christentum

 

Die Menschen in Japan fieberten dem Papstbesuch entgegen, berichtet Pasini noch, der sich genau einem Monat vor der Reise des Papstes in dem Land aufhielt. Vom 23. bis 26. November wird Franziskus Tokio, Hiroshima und Nagasaki besuchen. Auch die Konferenzen, an denen er teilgenommen hatte, seien zu Ehren des bevorstehenden Papstbesuches ausgerichtet worden, erläutert der Vatikanbibliothekar. „Aber über den Wunsch hinaus, an der Papstmesse in Nagasaki und an anderen Programmpunkten teilnehmen zu können, habe ich ein breiteres Interesse für das Christentum und dafür, was es für Japan bedeutet hat, wahrgenommen. In Ōita wurde ich in großen Ehren empfangen, und ich denke, das hängt mit der kurz bevorstehenden Ankunft des Papstes zusammen. Das ging so weit, dass auf dem Präfekturgebäude neben der japanischen Flagge auch die vatikanische Fahne wehte - ein bisschen übertrieben vielleicht, aber vielleicht auch einfach das Zeichen für ein großes Interesse und eine große Aufmerksamkeit für diesen Papst Franziskus und dafür, dass sie dankbar sind, ihn empfangen und anhören zu können.“

(vatican news - cs)

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02. November 2019, 11:59