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Kardinal Parolin in Mali, mit dem Präsidenten Keita Kardinal Parolin in Mali, mit dem Präsidenten Keita 

Mali: Hoher Besuch aus dem Vatikan

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin war in Mali zu Besuch und das vatikanische Staatssekretariat stellt an diesem Samstag die Höhepunkte dieser Reise, die vom 16. bis zum 18. November stattfand, vor. Als päpstlicher Gesandter nahm Parolin an den Feierlichkeiten zum 130. Jahrestag der Gründung der ersten christlichen Gemeinde in Mali teil.

Christina Höfferer - Vatikanstadt

Kardinal Parolin reiste in Begleitung von Pfarrer Joseph Puthenpurayil, dem im Staatssekretariat tätigen Nuntiatursekretär, und wurde am 16. Mai am Flughafen Président Modibo Keïta in Bamako vom Premierminister, Soumeylou Boubèye Maïga, dem Minister für religiöse Angelegenheiten und Gottesdienste, Thierno Amadou Omar Hass Diallo, dem Minister für Sport, Jean Claude Sidibé, und Beamten empfangen. Anwesend waren auch der Kardinal-Erzbischof von Bamako, Seine Eminenz Jean Zerbo, der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Mali, Jonas Dembélé und mehrere Bischöfe, Geistliche und Laienvertreter.

Empfang im Präsidentenpalast

Am selben Abend wurde die päpstliche Gesandtschaft vom Präsidenten der Republik Mali El Hadj Ibrahim Boubacar Keïta im Präsidentenpalast empfangen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Aktivitäten der katholischen Kirche in Mali, ihr Potenzial und ihre Mission, das moralische Gewissen der Bürger zu bilden. Indem er an Luc Auguste Sangaré erinnerte, den verstorbenen Erzbischof von Bamako, verwies Präsident Keïta auf die guten Beziehungen zwischen den Religionen. Religiöser Radikalismus, Terrorismus, Migration und Unsicherheit im Norden und im Zentrum des Landes wurden diskutiert. Kardinal Parolin nahm Bezug auf die Enzyklika Populorum Progressio des Heiligen Paul VI. und erinnerte daran, dass die Entwicklung der Weg zum Frieden sei und Kirche und Staat zusammenarbeiteten mit dem gemeinsamen Ziel der Beförderung des Wohls der Menschen und der menschlichen Gesellschaft. Der Präsident der Republik betonte seinerseits den weltlichen Charakter des Staates und erklärte, dass die Herausforderung der Migration eine gemeinsame Antwort der internationalen Gemeinschaft erfordere. Am Ende des Treffens, das in einer Atmosphäre großer Herzlichkeit stattfand, dankte der Präsident der Bischofskonferenz dem Präsidenten der Republik für seine Audienz, die ein Zeichen der guten Beziehungen zwischen Staat und Kirche darstelle, sowie für seine Unterstützung bei der Organisation der 47. Nationalen Marienwallfahrt nach Kita, wo sich die erste katholische Gemeinde des Landes befindet.

Begegnungen

Am Abendessen im Innenhof des Erzbistums Bamako nahm auch eine Gruppe aus Montpellier unter der Leitung von Generalvikar Gérard Blayac teil. Die Diözese Montpellier ist mit der Kirche in Mali verbunden. In seiner Rede zum Beginn des Abendessens meinte Kardinal Zerbo, dass Mali und seine Kirche Kardinal Parolin als Botschafter des Friedens willkommen hießen, erinnerte an verstorbene Missionare und Bischöfe und äußerte die Hoffnung, dass es als Geschenk des Himmels anlässlich des 130. Jahrestages der Kirche in Mali Frieden im Land geben möge und die Geiseln freigelassen würden, darunter Schwester Gloria Cecilia Narváez, die am 7. Februar 2017 in Karangasso in der Diözese von Sikasso entführt wurde. Begleitet wurde das Abendessen vom mehrsprachigen polyphonen Chor Christ Roi, mit Mitgliedern aus 15 Ländern und drei Kontinenten. Am Morgen des 17. November traf Kardinal Parolin die Bischöfe von Mali. Der Präsident der Bischofskonferenz dankte dem Staatssekretär für seinen Besuch und fasste die Situation im Land und in dessen Kirche zusammen. Besonders wurden der Fall von Schwester Gloria Cecilia, die Einschüchterung und der Vandalismus verschiedener Kirchen in der Diözese Mopti und die wachsende Unsicherheit im Land hervorgehoben.

Erinnerung an erste Missionare

Nach einem Besuch des Hauptseminars Saint-Augustin in Samaya, am Stadtrand von Bamako folgten am späten Samstagnachmittag die Feierlichkeiten zur 47. Nationalen Marienwallfahrt in Kita, etwa 200 km von Bamako entfernt, mit dem Thema „Mit Maria, die Jugend für die Kirche und Mali heute“. Der Kardinalstaatssekretär wurde von verschiedenen Vertretern der Stadt empfangen, betete in der von Pilgern vollen Stadt kurz vor der Statue Unserer lieben Frau von Mali, bevor er den Friedhof aufsuchte, mit den Gräbern der ersten Missionare, die vor 130 Jahren das Evangelium nach Mali brachten. Nach einer Prozession auf den Marienhügel, mit Rezitation des Rosenkranzes, begrüßte der Kardinal die Pilger und verlas die Botschaft des Heiligen Vaters anlässlich der Feier des 130. Jahrestages der Evangelisierung Malis. Es folgten eine kulturell-spirituelle Mahnwache und die Feier der Heiligen Messe.

Jubiläumsmesse am Sonntag

Am Sonntag, den 18. November leitete Kardinal Parolin im marianischen Heiligtum von Kita die Jubiläumsmesse und den Abschluss der 47. Wallfahrt in Anwesenheit von Tausenden von Pilgern, die sich auch vor dem Heiligtum versammelten. Unter ihnen waren der Minister für religiöse Angelegenheiten und Gottesdienst, der Sportminister und andere nationale, regionale und lokale Behördenvertreter. In seiner Predigt betonte der Kardinal die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen allen Gläubigen verschiedener Religionen und Kulturen und Männern und Frauen guten Willens, um das, was der heilige Johannes Paul II. „die Zivilisation der Liebe“ nannte, gemeinsam aufzubauen, denn nur die Liebe ist in der Lage, menschliche Beziehungen radikal zu verändern und einen wahren und dauerhaften Frieden zu erzielen. Unmittelbar nach der Messe traf Parolin die Kirchenvertreter, die bei der Pilgerfahrt anwesend waren, und ermutigte sie, wahrhaftige Männer und Frauen Gottes sowie echte Zeugen der Gemeinschaft zu sein. Nach der Wallfahrt kehrte der Kardinal in das Erzbistum Bamako zurück, wo vor der Rückreise eine Agape stattfand. Der Premierminister verabschiedete den Kardinal am Flughafen, vor dessen Abflug nach Rom.

(vatican news)

 

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22. Dezember 2018, 11:44