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Ansicht der Vatikanbank IOR Ansicht der Vatikanbank IOR 

Mehr Ethik, weniger Gewinn: IOR legt Jahresbilanz 2017 vor

Die Vatikanbank IOR setzt verstärkt auf ethische und nachhaltige Investitionen. Das geht aus dem Bericht des vatikanischen Geldinstituts für das Geschäftsjahr 2017 hervor.

An diesem Dienstag veröffentlichte das „Institut für religiöse Angelegenheiten“ (IOR) die Bilanz, die nach eigenen Angaben am vergangenen am 24. April vom Aufsichtsgremium einstimmig verabschiedet und vom Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte & Touche geprüft worden ist.

Demnach setzt die Vatikanbank ihren eingeschlagenen Konsolidierungskurs fort. So sei die Eigenkapitalquote von 64,5 Prozent im Jahr 2016 auf 68,3 Prozent gestiegen. Außerdem verstärke man die Politik, Investitionen nach ethischen und nachhaltigen Grundsätzen auszurichten, betont das Institut in einer beiliegenden Presseaussendung. Gemäß dem Aufruf des Papstes in seiner Enzyklika „Laudato si“, sich für „das gemeinsame Haus“ einzusetzen, gälten für Investitionen des IOR die Kriterien „sozialer Unternehmensverantwortung“ sowie der „Schaffung einer nachhaltigen Zukunft“. Man werde sich weiter aus Investitionen in Unternehmen zurückziehen, die Menschenrechte und Arbeitsstandards ungenügend berücksichtigen oder gar verletzen oder die sich nicht im Kampf gegen Korruption und Umweltvergehen engagieren.

Unterstützung Notleidender durch IOR-Gewinne

 

Auch die sozialen Aktivitäten der Vatikanbank fanden in dem Bericht Erwähnung. „Zahlreiche wohltätige und soziale“ Initiativen seien demnach dank der Unterstützung des IOR durchgeführt worden. Darunter fallen unter anderem Zuschüsse für Bedürftige und „Adoptionen auf Distanz“ sowie die Bereitstellung von Immobilien für notleidende Familien. Außerdem sei der Profit des vergangenen Jahres 2016 sei dem Heiligen Vater „vollumfänglich zur Verfügung gestellt worden“, heißt es dort weiter.

Wirtschaftlich sei das Reinergebnis von 36 Millionen Euro im Jahr 2016 zwar auf 31,9 Millionen gesunken. Im vorletzten Jahr habe es aber noch 13 Millionen aus außerordentlichen Auflösungen von Rückstellungen enthalten, heißt es in dem Bilanzbericht. Das Gesamtvermögen der vom IOR noch betreuten 15.000 Kunden sank von 5,7 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf 5,3 Milliarden im vergangenen Jahr. Fortgesetzt worden seien auch die Bemühungen, die eigenen Kosten zu senken. Diese habe man von 19,1 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 18,7 Millionen im vergangenen senken können.

Dem zuständigen Kardinalsrat habe man vorgeschlagen, alle Gewinne dem Heiligen Stuhl zukommen zu lassen. Das IOR ist in den vergangenen Jahren vom Vatikan einem längeren Reformprozess unterzogen worden. Um internationalen Finanzstandards insbesondere gegen Geldwäsche zu genügen, waren alle Konten geprüft und tausende geschlossen worden.

(vatican news/kna - cs)

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22. Mai 2018, 18:01