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Hl. Franz von Paula, Einsiedler, Gründer des Ordens „der mindesten Brüder“, auch Paulanerorden

Hl. Franz von Paula, Moretto Hl. Franz von Paula, Moretto 

Der am 27. März 1416 in Paola geborene Franz erkrankte schon als kleines Kind so schwer, dass ihn seine Eltern der Fürsprache des Franz von Assisi anvertrauten: im Falle der Heilung versprachen die Eltern, dass er ein Jahr lang die Franziskanerkutte tragen sollte. Mit 13 Jahren ließ sich Franz als Oblat im Franziskanerkloster von San Marco Argentano aufnehmen, wo er durch seine tiefe Frömmigkeit und seine asketischen Neigungen auffiel. Als er 15 war, verließ er das Kloster, um von nun an ein Leben als Einsiedler zu führen.

Ein Leben als Einsiedler

Er ließ sich in einer Felsengrotte nahe seines Heimatortes Paola nieder, die schon bald zu einem Ort wurde, an dem viele Menschen Rat und geistliche Führung suchten. Viele wollten so leben wie er. 1453 errichtete er ein Kloster für sich und seine Gefährten. Von dieser Gemeinschaft ging eine so große spirituelle Anziehungskraft aus, dass schon in kurzer Zeit weitere Klostergründungen in Süditalien folgten.

Päpstliche Anerkennung

Sein Ruf der Heiligkeit verbreitete sich so rasch, dass Papst Paul II. einen Emissär sandte, der Erkundigungen über den Eremiten einziehen sollte. Die Nachrichten über sein Kloster waren so positiv, dass sogar der Päpstliche Legat beschloss, sich der Gemeinschaft anzuschließen.
Am 17. Mai 1474 wurde der neue Orden von Papst Sixtus IV. approbiert. Die endgültige Bestätigung des Ordens erfolgte 1503 durch Papst Alexander VI.

Von der Einsiedelei an den französischen Hof

1482 wurde Franz, dem zahlreiche Heilungen zugeschrieben wurden, durch Vermittlung von Papst Sixtus IV. an den französischen Hof gerufen, wo er König Ludwig XI. von einer schweren Krankheit heilen sollte. Heilen konnte er den König zwar nicht, aber der fromme Mann leistete am königlichen Hof so gute Arbeit, dass ihn auch der Sohn Ludwigs in seiner Nähe behalten wollte und als Ratgeber in seine Dienste nahm. Franz behielt auch am königlichen Hof seinen asketischen Lebensstil bei und vermochte im Sinne der Kirche auf die französischen Monarchen Einfluss zu nehmen. Karl VIII. ermöglichte ihm in Frankreich den Bau von zwei Klöstern: in Plessis-lès-Tours und Amboise.

Tod und Heiligsprechung

Franz starb am 2. April 1507 – einem Karfreitag – in Tours, im Alter von 91 Jahren. Nur 12 Jahre nach seinem Tod, am 1. Mai 1519, wurde er von Papst Leo X. heiliggesprochen. Franz selbst hatte ihm seine Wahl zum Papst vorausgesagt, als er noch ein Kind war. Der von ihm gegründete Orden verbreitete sich vor allem in Frankreich, Spanien, Italien und Südböhmen. Als weiblicher Zweig entstanden die Minimitinnen bzw. Paulanerinnen; 1501 wurde auch ein Zweig für Laien gegründet (Tertiaren).