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Papst Franziskus segnet Kinder während einer Audienz für die Teilnehmer des Internationalen Treffens der Chöre am 8. Juni 2024 in der Audienzhalle Papst Franziskus segnet Kinder während einer Audienz für die Teilnehmer des Internationalen Treffens der Chöre am 8. Juni 2024 in der Audienzhalle 

Papst: Kirche ist wie ein Chor, in dem man alle Stimmen braucht

Franziskus hat an diesem Samstag die Teilnehmer des 4. Internationalen Chortreffens im Vatikan in Audienz empfangen. „Der Erfolg der Leistung aller hängt vom Engagement jedes Einzelnen ab, von der Tatsache, dass jeder das Beste in seiner Rolle beiträgt, indem er die anderen respektiert und ihnen zuhört, ohne in den Vordergrund rücken zu wollen, sondern in Harmonie“, so der Papst.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Pfarr- und Diözesanchöre, scholæ cantorum, Musikkapellen, Dirigenten und Musiker: Das war das bunte Mosaik der Teilnehmer des 4. Internationalen Chortreffens, das Franziskus im Vatikan empfing. In seiner Ansprache an die singenden Gäste, unter denen sich auch junge Sänger befanden, sagte der Papst, dass „die Spontaneität der Kinder schöner klingt als die besten Reden“. „Wir müssen uns um die Kinder kümmern“, sagte er, „denn sie sind die Zukunft, die Hoffnung, aber auch das Zeugnis von Spontaneität, Unschuld und Verheißung.“

Zum Nachhören - was der Papst bei der Audienz sagte

Während der Audienz dankte der Papst dann dem Chordirigenten Marco Frisina und der Vereinigung „Nova Opera“ für die Förderung dieser Initiative und Treffen im Vatikan, die nun schon zum vierten Mal stattfindet, vierzig Jahre nach der Gründung des Chores der Diözese Rom. Auf dem Programm dieser Veranstaltung, die an diesem Sonntag endet, steht ein großes Konzert am Samstagnachmittag in der vatikanischen Audienzhalle auf dem Programm.

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

Harmonie

Während des Treffens erinnerte Franziskus an drei wesentlichen Aspekte - Harmonie, Gemeinschaft und Freude - dieses vom Glauben und der musikalischen Leidenschaft getragenen Dienstes des Chorsängers und der Chorsängerin. Und er betonte, dass „die Musik Harmonie schafft, indem sie alle erreicht, die Leidenden tröstet, die Entmutigten wieder begeistert und wunderbare Werte wie Schönheit und Poesie, die das harmonische Licht Gottes widerspiegeln, in allen Menschen aufblühen lässt“. Die Kunst der Musik, fügte der Papst hinzu, habe „eine universelle und unmittelbare Sprache, die weder Übersetzungen noch viele begriffliche Erklärungen braucht“. Und dann fügte er an:

„Einfache und gelehrte Menschen können die Musik schätzen, indem sie den einen oder anderen Aspekt mit mehr oder weniger Tiefe erfassen, aber alle schöpfen aus demselben Reichtum. Darüber hinaus erzieht die Musik den Menschen zum Zuhören, zur Aufmerksamkeit und zum Studium, indem sie seine Emotionen, Gefühle und Gedanken erhebt, ihn aus dem Strudel der Eile, des Lärms und einer rein materiellen Sicht des Lebens herausführt und ihm hilft, sich selbst und die ihn umgebende Wirklichkeit besser zu betrachten. Sie verleiht denjenigen, die sie kultivieren, einen weisen und ruhigen Blick, mit dem sich Trennungen und Gegensätze leichter überwinden lassen, um - wie die Instrumente eines Orchesters oder die Stimmen eines Chors - im Einklang zu sein, auf Verstimmungen zu achten und Dissonanzen zu korrigieren, die auch für die Dynamik von Kompositionen nützlich sind, sofern sie in ein geschicktes harmonisches Gefüge eingebunden sind.“

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

Kommunion

In Bezug auf einen weiteren wesentlichen Aspekt, nämlich den der Gemeinschaft, erinnerte der Papst daran, dass „der Chorgesang nicht allein, sondern gemeinsam erfolgt“. „Und auch das“, betonte er, „spricht zu uns über die Kirche und die Welt, in der wir leben“. „Das gemeinsame Gehen“, so fuhr er fort, „kann wie die Aufführung eines großen Konzerts dargestellt werden“: Jeder nehme „mit seinen Fähigkeiten teil und leistet seinen Beitrag, indem er seinen ‚Part‘ spielt oder singt und so seine eigene Einzigartigkeit wiederentdeckt, die durch die Symphonie der Gemeinschaft bereichert wird“. Weiter sagte er:

„In einem Chor und einem Orchester braucht jeder den anderen, und das Gelingen der Darbietung aller hängt vom Engagement aller ab, davon, dass jeder das Beste aus seiner Rolle macht, indem er seine Mitmenschen respektiert und ihnen zuhört, ohne Protagonismus, in Harmonie. So wie in der Kirche und im Leben, wo jeder aufgerufen ist, seinen Teil zum Wohl der ganzen Gemeinschaft beizutragen, damit aus der ganzen Welt ein Loblied auf Gott erschallt.“

Freude

Franziskus forderte die Teilnehmer des 4. Internationalen Chortreffens im Vatikan auf, nicht zuzulassen, dass die Mentalität der Welt den Schatz „der Kunst, der Schönheit und der Spiritualität“, dessen Hüter sie sind, mit „Interesse, Ehrgeiz, Eifersucht und Spaltungen“ verunreinigt. Dann sagte er:

„Es wird euch stattdessen gut tun, den geistlichen Grundton eurer Berufung hoch zu halten: mit Gebet und Meditation über das Wort Gottes, indem ihr nicht nur mit eurer Stimme, sondern auch mit eurem Verstand und eurem Herzen an den Liturgien teilnehmt, die ihr belebt, und deren Inhalt Tag für Tag mit Begeisterung lebt, damit eure Musik immer mehr eine glückliche Erhebung des Herzens zu Gott wird, der mit seiner Liebe alles anzieht, erleuchtet und verwandelt (vgl. 1 Kor 13,1-13). Auf diese Weise werdet ihr die Aufforderung des heiligen Augustinus verwirklichen: ´Lasst uns den Herrn mit unserem Leben und mit unserer Zunge, mit unserem Herzen und mit unseren Lippen, mit unserer Stimme und mit unserem Verhalten preisen´.“

Abschließend bedankte sich der Papst für „den Dienst am Gebet der Kirche und an der Evangelisierung“.

(vatican news)

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08. Juni 2024, 11:11