Suche

Papst im Gespräch mit Priestern Papst im Gespräch mit Priestern  (ANSA)

Papst an Pfarrer: Seid Künstler einer missionarischen und synodalen Kirche

In einem Brief an die Priester, die jüngst am Treffen „Pfarrer für die Synode“ in der Nähe von Rom teilgenommen haben, empfiehlt Franziskus drei Wege: die Saat des Geistes in den Gläubigen erkennen, auf die Unterscheidung der Gemeinden zurückgreifen und die Gemeinschaft zwischen Priestern und Bischöfen stärken.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Der Vatikan veröffentlichte den Brief des Papstes an die Pfarrer an diesem Donnerstag. Franziskus spornt die Geistlichen zum Wohl der Kirche und der Sendung an, zu der sie berufen seien. Mit diesen Worten wandte sich Franziskus an die rund 300 Teilnehmer, die aus der ganzen Welt angereist waren. Die Veranstaltung „Pfarrer für die Synode“ fand von 29. April bis 2. Mai in Sacrofano bei Rom statt. Ein Treffen, das vom Generalsekretariat der Synode und dem Dikasterium für den Klerus in Absprache mit den Dikasterien für Evangelisierung und für die Ostkirchen organisiert wurde. Die rund 300 Teilnehmer waren an diesem Donnerstagvormittag in der vatikanischen Synodenaula auch bei einer Audienz mit Papst Franziskus.

In seinem Brief drückt der Papst seine Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber denjenigen aus, die sich um ältere Gläubige oder solche in Randgebieten kümmern.

Das Treffen im Vatikan
Das Treffen im Vatikan

„Wenn die Pfarreien nicht synodal und missionarisch sind, wird es auch die Kirche nicht sein“

Franziskus erinnert an die Bedeutung einer synodalen Kirche, die ihre Pfarrer braucht. Die Gemeinschaft der Gläubigen werde nie eine missionarische synodale Kirche werden, heißt es in dem Schreiben, wenn die Pfarrgemeinden nicht die Teilnahme aller Getauften an der einen Sendung der Verkündigung des Evangeliums zum Kennzeichen ihres Lebens machen würden. „Wenn die Pfarreien nicht synodal und missionarisch sind, wird es auch die Kirche nicht sein“, schlussfolgert der Papst. Pfarreien sollten, so hofft er, mit missionarischen Jüngern sein, die ausziehen und voller Freude zurückkehren; Gemeinschaften müssten von Gebet, Unterscheidungskraft und apostolischem Eifer begleitet werden. Gestärkt durch die Gnade gelte es, auf den Heiligen Geist zu hören und in der Verkündigung des Wortes fortzufahren, die Gemeinschaft zusammenzuführen und „das Brot zu brechen“.

Hier zum Nachhören

Eine Väterlichkeit, die sich nicht übertrifft

Es gibt drei Hinweise, die der Papst den Pfarrern mit auf den Weg gibt. Er empfiehlt, die Früchte zu ernten, die der Geist im Volk Gottes verstreue. „Ich bin überzeugt“, schreibt er, „dass ihr auf diese Weise so viele verborgene Schätze zum Vorschein bringen werdet, dass ihr euch bei der großen Aufgabe der Evangelisierung weniger allein gelassen fühlt und die Freude einer echten Väterlichkeit erlebt, die nicht übermächtig ist, sondern in den anderen, den Männern und Frauen, so viel wertvolles Potenzial zum Vorschein bringt.“

Das Treffen im Vatikan
Das Treffen im Vatikan

Gemeinschaftliche Unterscheidung

Franziskus lädt dazu ein, die Methode des „Gesprächs im Geist“ zu praktizieren, die auf dem synodalen Prozess der Kirche sehr hilfreich war. „Die Unterscheidung ist ein Schlüsselelement des pastoralen Handelns einer synodalen Kirche“, weil sie im pastoralen Bereich „die Konkretheit des kirchlichen Lebens“ erhellt, indem sie die Charismen anerkennt, „mit Weisheit Aufgaben und Dienste“ anvertraut und „im Licht des Geistes die pastoralen Wege plant, die über die einfache Planung von Aktivitäten hinausgehen“.

Die Bedeutung der Geschwisterlichkeit

Das andere Schlüsselwort des Papstbriefes ist die Geschwisterlichkeit, das Teilen mit den Mitbrüdern im Priester- und Bischofsamt. „Wir können keine echten Väter sein, wenn wir nicht vor allem Söhne und Brüder sind. Und wir sind nicht in der Lage, Gemeinschaft und Teilhabe an den uns anvertrauten Gemeinschaften zu wecken, wenn wir sie nicht zuallererst unter uns selbst leben“, so der Papst. Ein Weg, der beschwerlich aussehen könnte, schreibt das katholische Kirchenoberhaupt, aber das Gegenteil sei der Fall: „Nur so sind wir glaubwürdig und unser Handeln zerstreut nicht, was andere bereits aufgebaut haben.“

Missionare der Synodalität

Abschließend fordert Franziskus die Pfarrer mit Blick auf die zweite und abschließende Sitzung der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode, die im kommenden Oktober stattfinden wird, auf, auch in ihrem täglichen Dienst zu Missionaren der Synodalität zu werden. Die Stimme der Priester, so betont der Papst, müsse gehört werden, damit ihr Beitrag zur Synode immer entscheidender werde.

(vatican news)

Das Treffen im Vatikan
Das Treffen im Vatikan

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

02. Mai 2024, 11:48