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Videobotschaft des Papstes Videobotschaft des Papstes

Papst: Chinas Katholiken tragen zu Harmonie in ihrem Land bei

Die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der katholischen Kirche in China sind delikat. Papst Franziskus hat nun einen Kongress in Rom über eine historische Kirchenversammlung in China genutzt, um eine Botschaft ins Reich der Mitte zu senden.

Franziskus würdigte in einer Videoansprache den Beitrag der Katholiken in China für ihr Land und strich zugleich die Einheit der Gläubigen mit dem Papst hervor. „Die chinesischen Katholiken leben in der Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom in der Gegenwart“, sagte Franziskus. „In dem Kontext, in dem sie leben, bezeugen sie ihren Glauben auch durch Werke der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe, und in ihrem Zeugnis leisten sie einen echten Beitrag zur Harmonie des gesellschaftlichen Zusammenlebens, zum Aufbau des gemeinsamen Hauses.“

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Darüber hinaus hob der Papst wenige Tage vor dem Weltgebetstag für die Kirche in China am 24. Mai die friedliebende Haltung der Gläubigen hervor. „Diejenigen, die Jesus nachfolgen, lieben den Frieden und stehen mit all jenen zusammen, die sich für den Frieden einsetzen“, so Franziskus wörtlich unter Verweis auf die globalen Bedrohungen der Gegenwart. In der Jetzt-Zeit, so der Papst, seien „unmenschliche Kräfte“ am Werk, die „scheinbar das Ende der Welt beschleunigen wollen“.

Mission der Kirche besteht nicht in der Kolonisierung

Auf die delikaten Beziehungen zwischen Staat und Kirche in China kam Franziskus nicht direkt zu sprechen, er spielte aber mit dem Verweis auf das Konzil der chinesischen katholischen Kirche in Shanghai darauf an. Schon damals, vor 100 Jahren, sei es darum gegangen klarzustellen, dass „die Mission der Kirche darin bestehe, zu evangelisieren und nicht zu kolonisieren", erklärte der Papst. Diese Worte habe Celso Costantini gewählt, der damalige und erste ständige Vertreter des Papstes in China; er führte auf Anordnung von Papst Pius XI. auch den Vorsitz beim Konzil in der Kathedrale von Shanghai.

Fast alle Teilnehmer der Kirchenversammlung vor 100 Jahren seien Missionare aus weit entfernten Ländern gewesen, sagte der Papst. Sie seien vorab nicht dazu bereit gewesen, die Leitung ihrer Diözesen chinesischen Priestern und Bischöfen anzuvertrauen, hätten aber in Shanghai gemeinsam erkannt, dass dies der richtige Weg sei, „denn die Heilsverkündigung Christi kann jede menschliche Gemeinschaft und jeden einzelnen Menschen nur dann erreichen, wenn sie in seiner ,Muttersprache´ spricht“, so Franziskus in seiner Videobotschaft an die Teilnehmenden des Studientages.

Der hochrangige internationale Kongress über „100 Jahre seit dem Concilium Sinense: zwischen Geschichte und Gegenwart" findet an diesem Dienstag, den 21. Mai, an der Urbaniana statt, der päpstlichen Universität für Missionswissenschaften in Rom. Unter den Referenten ist der Bischof von Shanghai, Giuseppe Shen Bin. Auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Kurienkardinal Luis Tagle nehmen teil. Der Kongress untersucht unter anderem die Tragweite des „Ersten chinesischen Konzils“ von 1924 in Shanghai für die Kirche in China.

Der Heilige Stuhl und die Volksrepublik China unterhalten ein vorläufiges Abkommen über die gemeinsame Ernennung von Bischöfen. Es wurde 2018 geschlossen und 2020 sowie 2022 verlängert. In diesem Herbst stünde demnach die dritte Verlängerung an. Peking übt starke Kontrolle und Druck auf die Kirche in China aus. Zugleich gelten die katholischen Gemeinden als überaus lebendig.  

(vatican news – gs)

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21. Mai 2024, 09:45