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Papst empfiehlt journalistische W-Fragen beim Thema Teilen

Wer gibt? Was wird gegeben, wo, wie und wann? Warum und wozu geben wir? Diese Fragen – Medienleute kennen sie als die „journalistischen W-Fragen“ – hat Papst Franziskus Hilfswerken empfohlen, um den Sinn des Teilens aus christlicher Perspektive besser zu verstehen.

Wer sich engagiert und anderen hilft, wünsche sich oft „ein Resultat”, so der Papst in einer Botschaft an Teilnehmende eines Treffens kirchlicher Hilfswerke in Lateinamerika, die der Vatikan diesen Dienstag veröffentlichte. Andererseits sei christliche Solidarität grundsätzlich „unentgeltlich”, das Evangelium definiere sie “als Geben ohne Erwartung einer Gegenleistung”. Bei der Auflösung dieses Widerspruchs helfen die „W-Fragen”, so der Papst.

Zunächst sei es Gott selbst, der „gibt”, und jene, die in seinem Namen geben, seien „nur Verwalter der empfangenen Güter”. Die Frage, „was” gegeben wird, sei mit Blick auf Gott einfach, so der Papst weiter: alles. „Er hat uns das Leben, die Schöpfung, die Intelligenz und den Willen gegeben, unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen” und darüber hinaus „sich selbst” in der Hingabe am Kreuz. Gegeben werde also alles, und gehe dieses Bewusstsein beim Geben und beim Empfangen verloren, „verdrehen wir das Wesen der Gabe und unser eigenes”, warnte der Papst. Dann würden Helfende zu „Sklaven des Geldes” und falscher Vorstellungen von wirtschaftlicher Sicherheit und Effizienz.

Die Frage nach dem „Wo” des Gebens beantwortete Franziskus mit „inmitten seines – also Gottes - Volkes”. Da dürften Helfer keine Scheuklappen aufhaben, so der Papst. Bei jenen, „die vom Weg abgekommen” oder mit Elend bedeckt sind, solle man dafür beten, erkennen zu können, „was sie daran hindert, sich ihren eigenen Schwierigkeiten zu stellen”, empfahl der Papst.

„Die Liebe hat keine Agenda, sie kolonialisiert nicht“

Die Frage, „wie” und „wann” sich der Herr seinem Volk hingibt, ist Franziskus zufolge ebenfalls einfach: „immer und vollständig. Gott setzt keine Grenzen, tausendmal sündigen wir, tausendmal vergibt er uns.” Dieses Beispiel der Unentgeltlichkeit sei richtungsweisend für katholische Helfer. „Die Liebe hat keine Agenda, sie kolonialisiert nicht”, sagte der Papst in Anlehnung an die Stelle im 1. Korintherbrief, wonach die Liebe alles erträgt, alles glaubt, alles hofft und allem standhält.

Deshalb, so der Papst in seinem Grußwort an die Tagung der Hilfswerke, „ist die Mühe nicht umsonst, denn es gibt ein Ziel”. Man schließe sich der Sendung Jesu an, den Armen die Frohe Botschaft zu bringen und die Wunden des Bruders und der Schwester zu berühren.

Die Tagung der in Lateinamerika aktiven katholischen Hilfswerke in Bogotá wird von der Lateinamerika-Kommission organisiert, die dem vatikanischen Bischofsdikasterium angegliedert ist.

(vatican news – gs)

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05. März 2024, 15:00