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Papst Franziskus im Austausch mit dem Synod der Armenischen Patriarchalen Kirche von Kilikien Papst Franziskus im Austausch mit dem Synod der Armenischen Patriarchalen Kirche von Kilikien  (Vatican Media)

Papst erinnert an Konflikt in Berg-Karabach: Den Vertriebenen nahe

Papst Franziskus hat an den andauernden Konflikt in Berg-Karabach und an das Leid der dortigen vertriebenen Bevölkerung erinnert. Noch vor seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch hatte er die Mitglieder des Synods der armenischen katholischen Kirche getroffen, seine zu diesem Anlass vorbereitete Ansprache wurde wegen seiner Atembeschwerden jedoch durch einen Mitarbeiter vorgelesen.

„Meine lieben Brüder, wie könnten wir nicht endlich mit Worten, aber vor allem mit dem Gebet an Armenien erinnern, insbesondere an all diejenigen, die aus Berg-Karabach fliehen, an die vielen vertriebenen Familien, die Zuflucht suchen!“, so Franziskus laut Redemanuskript zu seinen Besuchern. Es gebe „so viele Kriege, so viel Leid.“ Der Erste Weltkrieg hätte der letzte sein sollen, hätten sich doch nach seinem Ende die ersten Nationen zum Völkerbund zusammengeschlossen, „in dem Glauben, dass dies ausreicht, um das Geschenk des Friedens zu bewahren“: „Doch wie viele Konflikte und Massaker gab es seither, immer tragisch und immer sinnlos.“ Er selbst habe oft nach Frieden gerufen, so Franziskus weiter: „Lasst uns alle dem Ruf nach Frieden folgen, damit er die Herzen berührt, auch die, die für das Leid der Armen und Demütigen unempfänglich sind. Und vor allem lasst uns beten.“

Verantwortung der Bischöfe

Doch einen Großteil seiner Ansprache hatte Franziskus der Figur der neuen Bischöfe gewidmet, deren Auswahl eine besondere Verantwortung des Synods sei, so der Papst zu seinen Gästen. Dabei müssten sie jedoch darauf achten, dass es sich bei den Berufenen nicht um „Emporkömmlinge” handele: „Sie dürfen nicht aufgrund der persönlichen Sympathien oder Tendenzen ausgewählt werden, und es gilt, sich in Acht zu nehmen vor denen, die ,einen Sinn fürs Geschäft‘ haben oder vor denen, die ,ständig auf gepackten Koffern sitzen‘ und das Volk zu Waisen machen.“

Ein Bischof, der seine Eparchie nur als Übergang auf dem Weg zu einer wichtigeren Aufgabe sehe, vergesse, dass er mit der Kirche verheiratet sei und riskiere einen „pastoralen Ehebruch“, so der Papst. In einer Welt voller Einsamkeit und Entfremdung müsse der er vielmehr die Wärme und Barmherzigkeit eines „Guten Hirten“ verkörpern.

Angesichts der Diaspora-Situation der armenischen Gläubigen, die auf der ganzen Welt verteilt sind, forderte Franziskus das Leitungsgremium der Kirche auf, Sorge dafür zu tragen, dass jeder Gläubige erreicht werden könne. In diesem Zusammenhang schlug er auch eine engere Zusammenarbeit der katholischen mit der Armenischen Apostolischen Kirche vor und verwies auf die Bedeutung des Gebetes. 

Die armenisch-katholische Kirche ist die katholische Ostkirche des armenischen Ritus. Sie bildet den mit dem Papst von Rom unierten Zweig des armenischen Katholikats von Sis in Kilikien.

(vatican news - cs)

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28. Februar 2024, 12:24