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Frauen (hier auf einem Berggipfel) haben Papst Franziskus zufolge eine andere Weltsicht als Männer Frauen (hier auf einem Berggipfel) haben Papst Franziskus zufolge eine andere Weltsicht als Männer 

Franziskus: Heilsame Irritation durch Hören auf Frauen in der Kirche

Papst Franziskus hat sich abermals für eine neue Praxis der Zusammenarbeit zwischen Männern und Frauen in der Kirche ausgesprochen. Bei der Weltsynode sei deutlich geworden, „dass wir nicht genug auf die Stimme der Frauen in der Kirche gehört haben und dass die Kirche noch viel von ihnen lernen muss“, schreibt Franziskus im Vorwort zu einem neuen Buch.

Frauen brächten andere Blickwinkel auf die Wirklichkeit mit. Das fordere Männer in der Kirche dazu heraus, „unsere Pläne, unsere Prioritäten zu überdenken“, merkt der Papst an. Es komme vor, dass Männer durch den anderen Blick der Frauen „verblüfft“ seien. „Manchmal ist das, was wir hören, so neu, so anders als unsere Art zu denken und zu sehen, dass es uns absurd erscheint und wir uns eingeschüchtert fühlen. Aber diese Verblüffung ist gesund, sie lässt uns wachsen.“

Der Prozess des Aufeinander-Hörens brauche Geduld und Offenheit, „um wirklich voneinander zu lernen und als ein Volk Gottes voranzukommen, reich an Unterschieden, aber gemeinsam unterwegs“, so der Papst. Er schrieb das Vorwort zu dem Buch „Smaschilizzare la Chiesa?“ (etwa: „Die Kirche entmännlichen?“); eine der drei Autorinnen ist die italienische Dogmatikerin und Ordensfrau Linda Pocher, die vor dem Kardinalsrat und Papst Franziskus ein Referat über das marianische und das petrinische Prinzip in der Kirche gehalten hatte und diese Woche mit zwei weiteren Frauen, darunter einer anglikanischen Bischöfin, abermals mit dem Kardinalsrat tagte.

„Liegt mir sehr am Herzen“

Franziskus lud zum Gebet an den Heiligen Geist ein, damit er der Kirche helfe, „eine wirksame Sprache und ein wirksames Denken zu finden, um die Frauen und Männer von heute in der Kirche und in der Welt anzusprechen“. Auf diese Weise könne „das Bewusstsein der Wechselseitigkeit und die Praxis der Zusammenarbeit zwischen Männern und Frauen wachsen“.

Ihm selbst liege „das Thema der kirchlichen Beziehungen zwischen Männern und Frauen sehr am Herzen“, bekräftigte der Papst. Er wünsche sich am gegenwärtigen Punkt der Weltsynode, „dass wir nicht müde werden, gemeinsam zu gehen, denn nur wenn wir gehen, sind wir das, was wir sein müssen: der lebendige Leib des Auferstandenen, der unterwegs ist, der hinausgeht und unseren Brüdern und Schwestern ohne Angst auf den Straßen der Welt begegnet.“

Die Weltsynode zum Thema Synodalität geht der Frage nach, wie die katholische Kirche in Zukunft ihre Entscheidungen finden und welche Formen von Mitbestimmung es dabei geben soll. Papst Franziskus hat erstmals bei einer Synode Laien, darunter Frauen, ein Stimmrecht eingeräumt. Die zweite und letzte Sitzung der Weltsynode findet im Oktober 2024 im Vatikan statt.  

(vatican news – gs)

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08. Februar 2024, 14:54