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Durch israelische Angriffe zerstörte Häuser in Rafah im Süden des Gaza-Streifens, Agenturfoto vom 13.12.2023 Durch israelische Angriffe zerstörte Häuser in Rafah im Süden des Gaza-Streifens, Agenturfoto vom 13.12.2023 

Papst fordert sofortige humanitäre Waffenruhe für Gaza

Papst Franziskus hat im Krieg zwischen Israel und Palästina erneut und eindringlich eine sofortige humanitäre Waffenruhe sowie die Freilassung aller Geiseln gefordert: „Ich rufe alle beteiligten Parteien auf, die Verhandlungen wieder aufzunehmen und sich dringend darum zu kümmern, dass humanitäre Hilfen dem Volk in Gaza helfen können, das am Ende seiner Kräfte ist und sie wirklich braucht", sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Mittwoch zum Ende seiner Generalaudienz im Vatikan.

 „Alle Geiseln müssen sofort freigelassen werden, sie hatten ja schon Hoffnung während der Waffenruhe vor einigen Tagen. Möge dieses große Leiden für Israelis und Palästinenser enden. Bitte: Nein zu Waffen, Ja zum Frieden", flehte der Papst.  Zuvor hatte auch die UNO-Vollversammlung einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen verlangt; auch die Schweiz stimmte dafür. Deutschland enthielt sich. Die USA und Israel sowie weitere acht Länder, darunter auch Österreich, stimmten gegen die Resolution, die nicht rechtlich bindend ist. Österreich hatte zur Resolution einen Abänderungsantrag eingebracht. Dieser habe darauf abgezielt, der Tatsache Rechnung zu tragen, dass noch immer über 100 unschuldige Kinder, Frauen und Männer in Gaza gefangen gehalten und von der Hamas als menschliche Schutzschilder missbraucht werden, so das Außenministerium. Österreich trete für humanitäre Pausen ein, damit alle verbliebenen Geiseln freigelassen werden können und weitere dringend benötigte humanitäre Hilfe die palästinensische Zivilbevölkerung erreicht.

Papst Franziskus fordert sofortige humanitäre Waffenruhe für Gaza (Audio-Beitrag von Radio Vatikan)

Bei einer einwöchigen Feuerpause waren zuvor Geiseln, die die Hamas bei ihrem Terrorangriff vom 7. Oktober in Israel genommen hatte, gegen Gefangene ausgetauscht worden. Laut Medienangaben sind noch 135 Geiseln in den Händen der Hamas; 18 davon hat Israel für tot erklärt. Nach der kurzen Waffenpause wurden die gegenseitigen Angriffe wieder fortgesetzt. Der Norden des Gazastreifens ist inzwischen fast völlig zerstört. Papst Franziskus sagte, der Konflikt zwischen Israel und Palästina bereite ihm „große Sorge und großen Schmerz".

Der Präsident der USA, Joe Biden, rief unterdessen Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu auf, die Regierung zu verändern, um eine langfristige Lösung für den Konflikt zu finden. Die „konservativste Regierung in der Geschichte Israel" wolle keine Zweistaatenlösung. Biden versicherte zugleich sein  „Engagement für die Sicherheit des jüdischen Volkes" sei unerschütterlich. Für eine Zweistaatenlösung im Nahost-Konflikt plädiert auch der Heilige Stuhl schon seit Jahren

Papst Franziskus rief  bei seiner Generalaudienz diesen Mittwoch auch erneut zu Gebeten auf für Frieden auf der ganzen Welt: „Vergessen wir nicht, das Geschenk des Friedens zu erbitten, für alle Völker, die aufgrund des Kriegs leiden, und in besonderer Weise für die gemarterte Ukraine sowie für Israel und Palästina."

(vatican news /kap/diverse - sst)

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13. Dezember 2023, 10:01