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Menschen fliehen nach einem Wiederaufflammen der Kämpfe in Myanmar aus ihrem Dorf Menschen fliehen nach einem Wiederaufflammen der Kämpfe in Myanmar aus ihrem Dorf  (AFP or licensors)

Papst: Frieden ist möglich, nur Waffenfabrikanten verdienen am Krieg

Mit einem eindringlichen Appell für den Frieden hat Franziskus sich beim Mittagsgebet an diesem Sonntag an die Pilger gewandt, die auf dem Petersplatz zusammengekommen waren. „Frieden ist möglich“, so der Papst mit Blick auf die Konflikte weltweit, darunter vor allem in der Ukraine und im Heiligen Land. Auch die Situation der Menschen in Myanmar war in seinen Gedanken.

Er wolle alle einladen, weiter für die Menschen in der „gequälten“ Ukraine, ebenso wie in Palästina und Israel zu beten, so der Papst am Fenster des Apostolischen Palastes: „Frieden ist möglich! Es braucht guten Willen. Frieden ist möglich. Finden wir uns nicht mit dem Krieg ab! Und vergessen wir nicht, dass Krieg immer, immer eine Niederlage ist: nur die Waffenhersteller verdienen.“

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Erinnerung an Konflikt in Myanmar

Außerdem wolle er seine „Verbundenheit mit dem geliebten Volk Myanmars“ erneuern, das „leider weiterhin unter Gewalt und Missbrauch zu leiden hat“, kam Franziskus auf eine Situation zu sprechen, die nach anfänglicher weltweiter Anteilnahme seit 1. Februar 2021, als die Militärs in Myanmar sich an die Macht geputscht haben, mittlerweile unter dem Radar der Weltöffentlichkeit schwelt. In den vergangenen Tagen kam es erneut zu einer Intensivierung der Kämpfe zwischen Myanmars Armee und den Rebellen von der Arakan Army in Rakhine, aufgrund derer seit Montag nach offiziellen Angaben rund 26.000 Menschen vertrieben wurden. „Ich bete, dass sie sich nicht entmutigen lassen und immer auf die Hilfe des Herrn vertrauen“, so Franziskus weiter.

In einem Statement vom Freitag hatte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA) mitgeteilt, dass mit der jüngsten Flüchtlingswelle die Anzahl von Binnenvertriebenen seit Beginn des Konfliktes auf beiden Seiten auf rund 90.000 anwachse. Diese Zahl summiere sich jedoch zu den rund 150.000 Rohingya, die aufgrund der lang andauernden ethnischen Spannungen in Rakhine vertrieben seien. Elf Menschen seien getötet und mehr als 30 verletzt wurden, seit ein vor einem Jahr informell vereinbarter Waffenstillstand an diesem 13. November gebrochen wurde, geht aus dem Statement weiter hervor.

Gedenken an Märtyrer und Welttag der Armen

Bei seinem Mittagsgebet erinnerte er auch an Manuel Gonzales-Serna, einen Diözesanpriester, und neunzehn weitere Priester und Laien, die am Samstag in Sevilla seliggesprochen wurden. 1936 waren sie im Klima der religiösen Verfolgung während des spanischen Bürgerkriegs getötet worden. „Diese Märtyrer haben bis zum Ende Zeugnis für Christus abgelegt. Möge ihr Beispiel die vielen Christen trösten, die in unserer Zeit wegen ihres Glaubens diskriminiert werden. Lasst uns den neuen Seligen applaudieren!“, lud Franziskus die Pilger auf dem Petersplatz ein.

Mit Blick auf den Welttag der Armen, den die Weltkirche an diesem Sonntag begeht, dankte er all jenen, „die sich in den Diözesen und Pfarreien für Initiativen der Solidarität mit Menschen und Familien eingesetzt haben, die um ihr Auskommen kämpfen“. Er selbst wurde nach dem Mittagsgebet in der Audienzhalle erwartet: dort hatte das Dikasterium für Nächstenliebe aus Anlass des Welttages der Armen wie auch schon in den Vorjahren ein Mittagessen für Bedürftige organisiert.

(vatican news - cs)

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19. November 2023, 12:43