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Papst Franziskus und Don Luigi Ciotti Papst Franziskus und Don Luigi Ciotti  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Papst zu Mafia-Aussteigerinnen: Kämpft weiter!

In Zeiten der Angst und Verwirrung müssen wir an Jesus denken, der an unserer Seite geht. Daran erinnerte Papst Franziskus an diesem Montagmorgen bei der Audienz für eine Gruppe von Frauen, die aus den Mafias herausgekommen sind.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Der in Italien berühmte Anti-Mafia-Priester Don Luigi Ciotti ist seit Jahrzehnten im Kampf gegen die Mafia auf Sizilien aktiv. Zu seinem Verein gehören Frauen, die nicht mehr Teil einer kriminellen Organisation sein wollen. Bei der Audienz an diesem Montag traf der Papst eine Gruppe von ihnen und bekräftigte dabei:

„Sie, meine Damen, sind in einem von der Mafia verunreinigten Umfeld geboren und aufgewachsen, und Sie haben sich entschieden, es zu verlassen. Ich segne diese Ihre Entscheidung und ermutige Sie, weiterzugehen. Ich stelle mir vor, dass es Momente der Angst, der Verwirrung gibt... In diesen Momenten denken Sie an den Herrn Jesus, der an Ihrer Seite geht. Du bist nicht allein.“

Hier im Audio
Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

Jesus nahm alle mit Mitgefühl und Zärtlichkeit auf

Der Papst erinnerte daran, dass sich unter den Jüngern Jesu auch einige Frauen befanden. Diese Frauen seien - wie die Männer - keine perfekten, „engelhaften“ Menschen gewesen: Sie seien Frauen, „die vom Leben geprüft und manchmal vom Bösen infiziert wurden“, erinnerte der Papst und fügte dann hinzu:

„Es waren Frauen, die Jesus mit Mitgefühl und Zärtlichkeit aufnahm und heilte. Mit ihm machten sie sich auf den Weg der Befreiung. Und sie taten es gerade dadurch, dass sie mit ihm und den anderen Jüngern gingen. Es ist so: Man wird nicht durch Zauberei frei, sondern indem man mit dem Herrn geht, indem man seine Schritte teilt, seinen Weg, der notwendigerweise durch das Kreuz geht und zur Auferstehung führt.“

„Man wird nicht durch Zauberei frei, sondern indem man mit dem Herrn geht...“

Ein päpstlicher Ratschlag

Abschließend riet er allen, immer ein kleines Evangelium bei sich zu haben. Man solle jeden Tag einen Abschnitt daraus lesen, „in aller Ruhe“, und sich dann vorstellen, man wäre mit Ihm zusammen, inmitten der Jünger. „Und in Wirklichkeit ist es genau so: Er geht jeden Tag mit uns auf dem Weg des Lebens. Sein Kreuz gibt unseren Kreuzen einen Sinn und seine Auferstehung ist eine Quelle der Hoffnung“, betonte der Papst.

Der Anti-Mafia-Verein „Liberia“ hat sich dem Kampf gegen die Mafia verschrieben. Unter dem Vorsitz von Luigi Ciotti – bekannt als Don Ciotti – fördert er seit 1995 die italienische Zivilgesellschaft im Kampf gegen die organisierte Kriminalität und der Schaffung einer Gesellschaft, die ohne die wirtschaftliche Monopolisierung auskommt. Inzwischen werden mehr als 1.600 Organisationen unterstützt, die auf nationaler und internationaler Basis zur Bekämpfung der organisierten Verbrechen beitragen.

(vatican news)

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

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30. Oktober 2023, 12:47