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Die Journalistin Eva Hernandez zeigt dem Papst eine im Krieg in der Ukraine durchlöcherte Trinkflasche Die Journalistin Eva Hernandez zeigt dem Papst eine im Krieg in der Ukraine durchlöcherte Trinkflasche  (Vatican Media)

Papst im Flieger: „Wird uns guttun, große Stille der Mongolei zu verstehen“

Während seiner kurzen Begrüßung der mitreisenden Journalisten an Bord des Flugzeugs hob Franziskus die „stille“ Kultur des asiatischen Landes hervor. „Die Mongolei versteht man mit den Sinnen“, sagte er und empfahl in diesem Zusammenhang eine Melodie von Borodin, „die ausdrücken kann, was diese Länge und Größe der Mongolei bedeutet“. Auch zu Arbeitsunfall, der am Donnerstag in der italienischen Region Piemont fünf Arbeiter das Leben kostete, äußerte er sich.

Nach der Begrüßung der etwa siebzig Journalisten, die ihn an Bord des Fluges in die Mongolei begleiteten, brachte Papst Franziskus eine der Besonderheiten des mongolischen Volkes zum Ausdruck, das er in den kommenden Tagen auf seiner „lange ersehnten Reise“ - wie er bei seinem Mittagsgebet am Sonntag gesagt hatte - besuchen wird.

Die Mongolei „mit den Sinnen“ begreifen

Dabei verwies Franziskus insbesondere auf die geringe Bevölkerungsdichte auf dem riesigen Territorium der Mongolei:

„In die Mongolei zu gehen, heißt, zu einem kleinen Volk in einem großen Land zu gehen. Die Mongolei scheint kein Ende zu haben, und die Einwohner sind wenige, ein kleines Volk mit großer Kultur. Ich glaube, es wird uns guttun, diese so lange und so große Stille zu verstehen. Das wird uns helfen zu verstehen, was es bedeutet, aber nicht auf intellektuelle Weise, sondern mit unseren Sinnen.“

Denn „die Mongolei versteht man mit den Sinnen“, präzisierte Franziskus, der auch einen Musiktipp in petto hatte:

„Ich möchte sagen, dass es uns vielleicht guttun wird, ein wenig der Musik Borodins zu lauschen, die auszudrücken vermochte, was diese Länge und Größe der Mongolei bedeutet.“

Die von Kugeln durchlöcherte Trinkflasche eines ukrainischen Soldaten

Während der Begrüßungsrunde für Journalisten, die mit dem Papst fliegen, wurde dem Papst auch eine Wasserflasche gezeigt: Sie gehört einem ukrainischen Soldaten, der eine Explosion überlebt hatte. Er brachte die Flasche anschließend in eine Kirche in Lviv, um für seine Rettung zu danken. Die Flasche hatte die COPE-Journalistin Eva Fernandez mit an Bord gebracht, um sie dem Papst zeigen zu können. Deutlich mit Kriegsschäden versehen, wird sie mit dem Segen des Papstes an die Kirche zurückgegeben werden.

Arbeiter sind unantastbar

Während des Grußwortes antwortete Franziskus auch auf eine Frage des ANSA-Journalisten Fausto Gasparroni zu dem Unfall, der sich am Donnerstag kurz nach Mitternacht im italienischen Brandizzo in der Nähe von Turin ereignete. Dort wurden fünf Arbeiter von einem Zug erfasst und getötet. Furore macht auch ein kurz vor seinem Tod veröffentlichter Post eines der Arbeiter, der bei seinen Schweißerarbeiten ein Kreuz in der Flamme gesehen haben wollte, „zum ersten Mal“ sei ihm das passiert, schrieb er auf den sozialen Medien. Und weiter: „Gott will mir sicher etwas sagen“. Der Papst sagte auf die Anfrage des Journalisten, diese Art von Unfällen sei immer ein Zeichen mangelnder Sorgfalt. „Die Arbeiter sind unantastbar“, sagte er.

(vatican news - cs)

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01. September 2023, 04:03