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Franziskus bei der Audienz an diesem Donnerstag Franziskus bei der Audienz an diesem Donnerstag  (Vatican Media)

Papst Franziskus ruft zu Solidarität mit Ukraine auf

Einmal mehr hat Papst Franziskus an diesem Donnerstag zu Solidarität und Hilfe für die Ukraine aufgerufen. Bei einer Audienz für katholische Hilfswerke zeigte er sich bestürzt über die gegenwärtige Weltlage.

„Es ist unfassbar, wie groß der Kontrast zum Heilsplan Gottes ist – einem Plan des Friedens, der Geschwisterlichkeit und der allgemeinen Eintracht. Gott will, dass wir uns nicht gegenseitig bekämpfen, sondern unsere Kräfte bündeln, um gegen Hunger und Krankheiten zu kämpfen.“

Das stand im Redetext, den Franziskus seinen Besuchern überreichen ließ. Der Papst wollte ihn nicht verlesen, weil er sich immer noch von seiner Operation im Bauch- und Darmbereich von vorletzter Woche erholt.

Die Geschichte von Kain und Abel

Die Heilige Schrift, so der Papst in dem Redetext, zeige uns schon auf ihren ersten Seiten eine Szene der Gewalt: Kain tötet Abel, den Unschuldigen. Gott habe verhindert, dass Kain für seine Tat getötet werde: „Das ist die erste Tat der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Wie gut tut es doch speziell uns Christen, dieses heilige Wort mit offenem Herzen zu hören, damit wir uns nicht von unseren eigenen Plänen leiten lassen, sondern vom barmherzigen Plan Gottes, der alle Menschen, alle Geschwister Jesu umarmen und retten will!“

Trauer um den unschuldigen Abel, aber keine Tötung des Mörders Kain zur Vergeltung seiner Tat – Franziskus ließ offen, worauf konkret diese seine Ausführungen sich beziehen ließen.

Später in seiner Ansprache an die Roaco, das Netzwerk kirchlicher Hilfswerke, kam der Papst dann auf den russischen Überfall auf die Ukraine zu sprechen.

„Seid dem gemarterten ukrainischen Volk nahe“

„Ich danke euch für den großen Einsatz, mit dem ihr der Ukraine helft, vor allem den Flüchtlingen inner- und außerhalb des Landes… Und ich will die Gelegenheit nutzen, um alle aufzufordern, es dem gemarterten ukrainischen Volk nicht an konkreter Nähe fehlen zu lassen – einer Nähe im Gebet und in der Nächstenliebe.“ Auch zur Solidarität mit dem Heiligen Land, mit Erdbebenopfern in Türkei und Syrien, mit Menschen in Eritrea und dem Iran rief der Papst auf.

Nicht triumphalistisch auftreten

Ansonsten hielt er für seine Gäste auch noch einige Ermahnungen bereit. Der Glaube an den Herrn, der für uns sein Leben gegeben hat, sei der Ausgangspunkt christlichen Handelns.

„Wenn wir davon ausgehen, also von der gekreuzigten und auferstandenen Liebe, dann wird es uns leichter fallen, nicht nur an uns selbst und unsere Gruppe zu denken, nicht triumphalistisch aufzutreten und Solidarität nicht allzu demonstrativ zu üben. Das durchbohrte Herz Gottes befreit uns von einer Caritas, die als reiner Beruf ausgeübt wird, als Kalkül, als Bürokratie des Guten…

(vatican news – sk)

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22. Juni 2023, 11:57