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Papst Franziskus traf am Freitag Mitglieder der „Papal Foundation“ zur Audienz Papst Franziskus traf am Freitag Mitglieder der „Papal Foundation“ zur Audienz  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Papst: Finanzskandale schaden der Kirche und dem Glauben

Bei einer Audienz für die Mitglieder päpstlichen Stiftung „Papal Foundation“ würdigte Franziskus ihren großzügigen Beitrag zur wohltätigen Arbeit des Heiligen Stuhls. Dabei hob er auch ihre transparente Verwaltung der Spendengelder hervor.

Franziska Gömmel – Vatikanstadt

Der Papst begrüßte rund 150 Mitglieder, Treuhänder und Verwalter der Päpstlichen Stiftung. Sie unterstützen den Pontifex dabei, seine Mission zu erfüllen, und setzten mit dem Nachfolger des Petrus ein sichtbares Zeichen der Einheit.

Die „Papal Foundation“ finanziert katholische Projekte in der ganzen Welt, die der Papst speziell auswählt und anfragt. Die Stiftung schickt jedes Jahr eine Delegation nach Rom, um dem Papst die ausgewählten Projekte vorzustellen und ihre Verpflichtung zu erneuern, die vom Papst gewünschten karitativen Bemühungen zu unterstützen.

Päpstliche Stiftung fördert Einheit

Franziskus hob besonders zwei Aspekte der Arbeit der päpstlichen Mission hervor. Zum einen lobte er, dass die Stiftung Einheit fördere. Der Papst beklagte die Spaltungstendenzen in der Kirche, die oft durch den Einfluss von Ideologien und Bewegungen verursacht würden, „die zwar manchmal gut gemeint sind, aber am Ende Parteien und Kritik schüren.“ Säkulare Begriffe, besonders aus dem politischen Bereich, verschlimmerten dies, wenn sie im Zusammenhang mit Kirche und Glauben verwendet würden.

Schon der heilige Paulus habe die entstehende Kirche vor diesen „spalterischen Instrumenten“ gewarnt, die das Wesen der Kirche – die „Einheit in der Vielfalt, die Einheit ohne Einheitlichkeit“ – nur oberflächlich beschreiben oder ganz ablehnen. Diese Einheit ohne Einheitlichkeit könne nur der Heilige Geist schaffen.

„Die Mitglieder der Päpstlichen Stiftung, die von aufrichtigem Glauben und dem aufrichtigen Wunsch, anderen zu helfen, motiviert sind, erheben sich über diese parteipolitischen Spaltungen und fördern die Einheit durch die großzügige Finanzierung zahlreicher Projekte und Stipendien, die unseren Brüdern und Schwestern in der ganzen Welt ohne Vorurteile und Diskriminierung lebenswichtige Hilfe leisten.“

Transparenz besonders wichtig für Dienst der Nächstenliebe

Als zweiten Aspekt stellte Papst Franziskus in seiner Ansprache Transparenz heraus. Er betonte, diese sei besonders wichtig für den Dienst der Nächstenliebe, der auf den guten Willen und die Großzügigkeit so vieler Menschen in der ganzen Welt angewiesen sei. Der Papst nutzte die Gelegenheit auch, darauf hinzuweisen, dass der Heilige Stuhl in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen habe, um die Aktivitäten seiner Dikasterien für die Weltkirche und die Gesellschaft im Allgemeinen transparent auszuüben.

„Auch wenn Finanzskandale – verursacht durch einen Mangel an Kontrolle und Transparenz – nicht mit dem immensen Schaden vergleichbar sind, der durch das Versäumnis entsteht, die Schwächsten vor den verschiedenen Formen des Missbrauchs zu schützen, schaden sie dem guten Namen der Kirche und können die Glaubwürdigkeit des Glaubens selbst infrage stellen.“

Die Päpstliche Stiftung ergreife ständig angemessene Transparenzmaßnahmen, „damit die Finanzierung von Stipendien und Projekten wirklich den Bedürftigen zugutekommt und zum Aufbau des Reiches Gottes auf Erden beiträgt.“

Dankbarkeit für die Arbeit der Stiftung

Abschließend bekräftigte Papst Franziskus seine Dankbarkeit für die Arbeit der Stiftung. Er bete dafür, dass ihre Mitglieder in ihrem Eifer bestärkt werden mögen, „das karitative Werk des Bischofs von Rom zu unterstützen, der in Liebe der ganzen Kirche vorsteht.“

Die „Papal Foundation“ wurde 1988 auf Wunsch des damaligen Papstes Johannes Paul II. gegründet. Seitdem bezuschusst sie weltweit über 2000 Projekte mit bislang insgesamt über 200 Millionen US-Dollar. Die Initiativen wählten die jeweiligen Päpste Franziskus, Benedikt XVI. und Johannes Paul II. aus.

Laut ihrer Website hat die Stiftung den Bau von 358 Kirchen und Kapellen, 170 Seminaren, 404 Pfarrhäusern und Klöstern, 273 Schulen und 104 Krankenhäusern mitfinanziert.

Für das Jahr 2023 plant die „Papal Foundation“, dem Heiligen Stuhl 9,5 Millionen US-Dollar zur Verfügung zu stellen, mit denen 114 Projekte und Programme in 57 Ländern finanziert werden sollen. Außerdem wird sie etwa 4,8 Millionen Dollar für Stipendien und humanitäre Hilfe bereitstellen.

(vatican news)

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21. April 2023, 11:33