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Was wünscht sich Franziskus zu Weihnachten? „Frieden in der Welt"

Papst Franziskus hat eine kurze Antwort auf die Frage, welches Geschenk er sich zu Weihnachten wünscht: „Frieden in der Welt“. Das Kirchenoberhaupt äußerte sich in einem Interview mit der spanischen Zeitung ABC.

Franziskus verwies auf die Lage in der Ukraine, die „uns am meisten berührt“, zugleich nannte er weitere Kriege, die weniger im öffentlichen Fokus stehen: „Myanmar, Jemen, Syrien, wo seit dreizehn Jahren gekämpft wird“.

ABC will das gesamte Interview mit Papst Franziskus am Sonntag veröffentlichen. Am Samstag, dem 86. Geburtstag des Papstes, erschien bereits ein Ausschnitt, den wir hier in Übersetzung vorlegen.

Zum Nachhören - was der Papst sagte

ABC: Als ich Sie im Rollstuhl sah, dachte ich, Ihr Terminplan würde sich verschlanken, aber er hat sich verdreifacht.

Papst Franziskus: Man regiert mit dem Kopf, nicht mit dem Knie.

ABC: Am 13. März feiern Sie Ihr zehnjähriges Jubiläum als Papst. Ihre Wahl kam für uns alle überraschend.

Papst Franziskus: Für mich auch. Ich hatte meinen Flug zurück nach Buenos Aires rechtzeitig zum Palmsonntag gebucht. Ich war sehr ruhig.

ABC: Wie haben Sie gelernt, Papst zu sein?

Papst Franziskus: Ich weiß nicht, ob ich es gelernt habe oder nicht.... Die Geschichte holt einen dort ab, wo man ist.

ABC: Was ist für Sie das Schwierigste am Papstsein?

Papst Franziskus: Nicht mehr auf die Straße gehen zu können, nicht mehr ausgehen zu können. In Buenos Aires war ich sehr frei. Ich habe die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt, weil ich sehen wollte, was die Leute bewegt.

„Der Kontakt mit Menschen gibt mir Energie“

ABC: Aber Sie treffen immer noch eine Menge Menschen...

Papst Franziskus: Der Kontakt mit Menschen gibt mir Energie, deshalb habe ich noch keine einzige Generalaudienz abgesagt. Aber ich vermisse es, auf die Straße zu gehen, denn jetzt funktioniert der Kontakt. Sie gehen 'zum Papst', diese Funktion. Wenn ich (in Buenos Aires) auf die Straße ging, wussten sie nicht einmal, dass ich der Kardinal war.


ABC: Hier in (der Papstresidenz) Santa Marta sieht man viele Menschen. Einige scheinen dies auszunutzen und den Anschein zu erwecken, sie seien Freunde des Papstes, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen.

Papst Franziskus: Vor sechs oder sieben Jahren kam ein argentinischer Wahlkandidat zur Messe. Sie machten ein Foto vor der Sakristei, und ich sagte zu ihm: „Bitte verwenden Sie es nicht politisch". „Sie können beruhigt sein", antwortete er. Eine Woche später wurde ganz Buenos Aires mit diesem Foto zugekleistert, das so manipuliert worden war, dass es aussah, als sei es eine Privataudienz gewesen. Ja, manchmal benutzen sie mich. Aber wir nutzen Gott noch viel mehr, also sage ich nichts und mache weiter.

„Ja, manchmal benutzen sie mich. Aber wir nutzen Gott noch viel mehr“

ABC: Es muss auch schwierig sein, dass jedes Wort, das Sie sprechen, abgewogen wird.

Papst Franziskus: Manchmal tun sie das aus einer Hermeneutik heraus, die dem vorausgeht, was ich gesagt habe, um mich dorthin zu bringen, wo sie mich haben wollen. „Der Papst hat das gesagt“... Ja, aber ich habe es in einem bestimmten Zusammenhang gesagt. Wenn man es aus dem Zusammenhang reißt, bedeutet es etwas anderes.

ABC: Noch nie hat ein Papst auf Pressekonferenzen oder in Interviews so frei gesprochen.

Papst Franziskus: Die Zeiten ändern sich.

ABC: Welches Geschenk würden Sie sich zu Weihnachten wünschen?

Papst Franziskus: Frieden in der Welt. Wie viele Kriege gibt es auf der Welt! Die Situation in der Ukraine berührt uns am meisten, aber denken Sie auch an Myanmar, Jemen, Syrien, wo seit dreizehn Jahren gekämpft wird...

Die Fragen stellten der Chefredakteur und der Vatikan-Korrespondent der Zeitung, Julián Quirós und Javier Martínez-Brocal.

(ABC/vatican news – gs)

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17. Dezember 2022, 11:31