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Papst Franziskus bei der Generalaudienz Papst Franziskus bei der Generalaudienz 

Papst: Frei sein heißt auch Schlechtes annehmen und vorangehen

Woran kann ich erkennen, dass eine Entscheidung, die ich getroffen habe, wirklich gut war? Darüber hat Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz gesprochen. Es war seine elfte Katechese in der Themenreihe über die Kunst der Unterscheidung.

Ein erstes untrügliches Anzeichen dafür, dass eine Entscheidung gut war, ist das Gefühl eines tiefen inneren Friedens, sagte Franziskus: Frieden im Sinn von Harmonie, Einheit, Eifer. „Man geht aus diesem Prozess besser heraus als man hineingegangen ist.“ Als Beispiel nannte der Papst die Entscheidung, jeden Tag eine halbe Stunde mehr zu beten.

Eine gute Dynamik 

„Dann merke, dass es mir die restliche Zeit des Tages viel besser geht: Ich bin unbeschwert, weniger ängstlich, verrichte meine Arbeit mit mehr Freude und besser und auch der Umgang mit einigen schwierigen Leuten fällt mir leichter.“

Daran zeige sich: Es war eine gute Entscheidung – eine Entscheidung, die eine gute Dynamik in Gang setzt. „Das spirituelle Leben ist ein Kreislauf: Die gute Wahl bei einer Entscheidung wirkt sich positiv auf all unsere Lebensbereiche aus. Denn sie bedeutet Teilhabe an der göttlichen Schöpferkraft.“

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Die Freiheit, Entscheidungen rückgängig zu machen

„Nur Gott weiß, was wirklich gut ist für uns“

Ein weiteres wichtiges Anzeichen im Nachhinein für eine gute Entscheidung: die Vorstellung, sich davon auch wieder lösen zu können, wenn Einwände auftauchen. Das ist das Thema innere Freiheit, erklärte der Papst, und auch in solchen Prozessen könne man „Lehren des Herrn finden“. Gott wolle nämlich die Freiheit des Menschen, nicht das „Festkrallen“. „Nur Gott weiß, was wirklich gut ist für uns“, erläuterte der Papst. „Besitzgier ist ein Feind des Guten und zerstört die Zuneigung.“ Und Franziskus verwies auf häusliche Gewalt, die aus einem verkehrten Besitzdenken der Täter entstehe.  

Weitergehen, trotzdem

Freiheit gebe auch die Kraft, Dinge zu akzeptieren, die man sich anders gewünscht habe, fuhr der Papst fort. „Das bedeutet, ein freier Mensch zu sein: Dem Herrn zu sagen - ,wenn gute Dinge kommen, sage ich ja, wenn schlechte Dinge kommen, akzeptiere ich das und gehe weiter.'“ Das sei grundlegend für eine gute Entscheidung und gebe Sicherheit auch nicht kontrollierbaren und vorhersehbaren Dingen wie Krankheiten oder überhaupt Lebenspläne. „Was zählt ist, dass unser Vertrauen auf den Herrn des Universums gerichtet ist, der uns unendlich liebt und weiß, dass wir mit ihm etwas Wunderbares, etwas Ewiges aufbauen können“, so der Papst.

(vatican news – gs)

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07. Dezember 2022, 11:53