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Papst über Blindenhilfe: Umgebung lebenswerter machen

Wir alle brauchen einander, nicht nur Menschen mit körperlichen Gebrechen. Daran erinnerte der Papst an diesem Montagvormittag im Vatikan. „Wir alle brauchen die Hilfe anderer, um im Leben voranzukommen, denn wir sind alle schwach im Herzen“, so Franziskus an die Mitglieder des Rates des italienischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes in einer Privataudienz.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Die italienische Gesellschaft brauche Hoffnung, und diese komme vor allem aus dem Zeugnis von Menschen, „die sich in ihrer eigenen Zerbrechlichkeit nicht verschließen, nicht über sich selbst weinen“, sondern gemeinsam mit anderen „an der Verbesserung der Dinge arbeiten“. So lautete die Botschaft von Papst Franziskus an die Mitglieder des Rates des italienischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes. Das Treffen im Vatikan fand am Vortag des liturgischen Tages, der der heiligen Lucia gewidmet ist, wie der Papst erinnerte:

„Und an diesem Dienstag ist auch der Jahrestag meiner Priesterweihe: Ich wurde am Tag der heiligen Lucia geweiht - der Schutzpatronin der Menschen mit Behinderungen oder Sehbehinderungen. Ich schätze diese Terminwahl, weil sie ein traditionelles religiöses Bewusstsein zum Ausdruck bringt, das dem italienischen Volk eigen ist und das nicht im Widerspruch zu der Tatsache steht, dass es sich bei dem Verband für Sehbehinderte um eine nicht-konfessionelle Laienvereinigung handelt.“

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Heilige aus Syrakus

Lucia, eine Märtyrerin aus Syrakus, erinnere uns durch ihr Beispiel daran, dass die höchste Würde der menschlichen Person darin bestehe, „für die Wahrheit Zeugnis abzulegen und seinem Gewissen zu folgen, koste es, was es wolle“, fuhr Franziskus fort. Sie habe „ohne Doppelzüngigkeit und ohne Kompromisse“ gehandelt, fügte der Papst hinzu:

„Das bedeutet, auf der Seite des Lichts zu stehen, dem Licht zu dienen, wie schon der Name 'Lucia' andeutet, 'die des Lichts'. Eine klare, transparente Person zu sein, aufrichtig zu sein; mit anderen offen, klar und respektvoll zu kommunizieren. Auf diese Weise trägt man dazu bei, die Umgebung, in der man lebt, zu erhellen, sie menschlicher und lebenswerter zu machen.“

Der Verband wurde 1920 in Genua von einem Offizier gegründet, der im Ersten Weltkrieg sein Augenlicht verloren hatte, und setzt sich seit 100 Jahren „mit Engagement und Leidenschaft“ für die Gleichberechtigung in ganz Italien ein, um blinden Menschen zu helfen.

(vatican news)

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12. Dezember 2022, 12:10