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Franziskus bei der Audienz an diesem Freitag Franziskus bei der Audienz an diesem Freitag 

Papst Franziskus: „Arbeit für alle!“

Der „Zugang zu Arbeit für alle“ sollte für Behörden ein „prioritäres Ziel“ sein. Das forderte Papst Franziskus an diesem Freitag bei einer Audienz für Spitzenkräfte aus Politik und Verwaltung in Nordfrankreich.

Er wisse um den Strukturwandel weg von der Kohle und um die Verarmung vieler Menschen in ihrer Region, so der Papst. Umso wichtiger sei die Zusammenarbeit der Behörden im sozialen und auch kulturellen Bereich, „ungeachtet der politischen Zugehörigkeit“. Die Protestbewegung der „gilets jaunes“ (Gelbwesten) ging 2018 auch vom strukturschwachen Norden des Landes aus.

„Denkt vorrangig an die grundlegenden Bedürfnisse eurer Mitbürger! Zu oft werden diese vernachlässigt zugunsten von Argumenten, die in Mode sind, aber nicht viel mit ihrem täglichen Leben zu tun haben. Zeigt den Willen, im Dienst derer zu stehen, die euch gewählt und die ihr Vertrauen in euch gesetzt haben! Die demokratische und repräsentative Methode müsste es euch auch erlauben, die Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung eures Gebiets weitab von Ideologie oder medialem Druck an die höchsten Verantwortlichen heranzutragen.“

Plädoyer für mehr Inklusion von Menschen mit Behinderungen

Das war sicher keine Ermutigung von Protesten mit brennenden Autoreifen, wie man sie in Zeiten der „gilets jaunes“ auch auf den Straßen im Norden erlebt hat.

Franziskus legte seinen Zuhörern noch zwei Punkte ans Herz: „Vor allem die Aufnahme der am stärksten Benachteiligten, in erster Linie der Migranten. Ich denke da aber auch an Menschen mit Behinderungen. Sie brauchen mehr Strukturen, die ihnen und ihren Angehörigen das Leben erleichtern; das ist auch eine Sache des Respekts, den man ihnen schuldet. Mögen die entsprechenden Maßnahmen im Bereich der Inklusion auch vielen von ihnen erlauben, eine Arbeit auszuüben!“

Papst empfängt Politiker und Behördenvertreter aus Frankreich - ein Bericht von Radio Vatikan

Nein zu aktiver Sterbehilfe

„das Leben an seinem natürlichen Ende hegen“

Der zweite Punkt war heikel, denn er hatte mit der in Frankreich aufkommenden Debatte über Lebensende und Sterbehilfe zu tun.

„Ich denke vor allem an die Sorge für Senioren in Altenheimen und Menschen an ihrem Lebensende, denen man mit einer Weiterentwicklung der Schmerzmedizin beistehen muss. Die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen haben die Berufung zu Pflege und Erleichterung der Schmerzen, weil Heilung nicht immer möglich ist. Man kann von ihnen nicht verlangen, ihre Patienten zu töten! … Ich wage zu hoffen, dass die Debatte über so essenzielle Fragen wahrhaftig geführt werden kann, um das Leben an seinem natürlichen Ende zu hegen.“

(vatican news – sk)
 

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21. Oktober 2022, 12:31