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Papst Franziskus unterzeichnet ein Schreiben Papst Franziskus unterzeichnet ein Schreiben 

Papst bestätigt Personalprälatur von Opus Dei

Das Opus Dei („Werk Gottes“) hat Papst Johannes Paul II. 1982 zu einer Personalprälatur erklärt, die der vatikanischen Bischofskongregation (heute Dikasterium) untersteht. Es ist die bislang einzige Organisation dieser Art. Papst Franziskus bestätigte die Personalprälatur von Opus Dei nun und nahm einige Änderungen vor, über die der Vatikan diesen Freitag informierte. Hintergrund ist die neue Kurienordnung „Praedicate Evangelium“.

Stefanie Stahlhofen und Alessandro De Carolis  - Vatikanstadt

Papst Franziskus bestätigt die Personalprälatur des Opus Dei mit einem Schreiben in Form eines „Motu Proprio". Es trägt den lateinischen Titel „Ad charisma tuendum", unterzeichnet hat es das Kirchenoberhaupt am 14. Juli. In Kraft treten soll es mit der Veröffentlichung im „Osservatore Romano" am 4. August 2022. Franziskus verfügt unter anderem, dass der Prälat künftig nicht mehr die Bischofswürde erhalten soll, da bei Leitungsfunktionen das Charisma wichtiger sei als „hierarchische Autorität".

Radio Vatikan Podcast: Papst Franziskus bestätigt Personalprälatur von Opus Dei

Anpassung an Praedicate Evangelium 

„Mit diesem Motu Proprio soll die Prälatur des Opus Dei im authentischen charismatischen Bereich der Kirche bestätigt werden. Dabei wird präzisiert, dass die Organisation im Einklang mit dem Zeugnis Ihres Gründers, des Heiligen Josemaría Escrivá de Balaguer, steht und mit der konziliaren kirchlichen Lehre bezüglich der Personalprälaturen", heißt es in dem Schreiben. Papst Franziskus führt weiter aus, dass gemäß seiner Apostolischen Konstitution „Praedicate Evangelium - über die Römische Kurie und ihren Dienst an der Kirche und der Welt"  das Dikasterium für den Klerus für die Personalprälaturen zuständig ist.

Klerus- statt Bischofsdikasterium zuständig

Bisher war gemäß der Apostolischen Konstitution „Ut sit" von Johannes Paul II., mit der er das Opus Dei im November 1982 zur Personalprälatur erklärt hatte, die Bischofskongregation (die mit Praedicate Evangelium zuletzt zum Bischofsdikasterium wurde, Anm.) für das Opus Dei zuständig.  Die Errichtung einer Personalprälatur soll gemäß dem Kirchenrecht (vgl CIC 294-297) eine angemessene Verteilung der Priester ermöglichen oder besondere seelsorgliche oder missionarische Aufgaben erfüllen. 

Charisma stärken

Papst Franziskus erklärte, es sei ihm ein Anliegen, „das Charisma des Opus Dei zu schützen und die Evangelisierungsarbeit seiner Mitglieder in der Welt zu fördern" und gleichzeitig die Bestimmungen über die Prälatur gemäß seiner neuen Kurienordnung anzupassen. 

Durch den Zuständigkeitswechsel - also von der Bischofskongregation beziehungsweise dem heutigen Bischofsdikasterium zum Dikasterium für den Klerus - bedingt, sollen mit Inkrafttreten des Motu Proprio „Ad charisma tuendum" Anfang August noch offene Fragen, die dem Bischofsdikasterium zur Personalprälatur Opus Dei vorliegen, vom Klerusdikasterium bearbeitet werden. Dem Dikasterium für den Klerus hat Opus Dei zudem künftig jährlich einen Bericht vorzulegen, außerdem sollen die Statuten an die neue Kurienordnung angepasst werden. 

Papst Franziskus und der Prälat des Opus Dei, Fernando Ocáriz, bei einer Begegnung im Jahr 2021
Papst Franziskus und der Prälat des Opus Dei, Fernando Ocáriz, bei einer Begegnung im Jahr 2021

Opus Dei bekräftigt: Bischofsweihe des Prälaten nicht notwendig

Der Prälat des Opus Dei, der spanische Geistliche Fernando Ocáriz, forderte in einem Brief an die Mitglieder der Prälatur alle auf, die Anweisungen des Papstes anzunehmen. Er hoffe, dass das Schreiben des Papstes „in jedem Einzelnen und jeder Einzelnen kraftvoll widerhallen" werde. Es sei eine Gelegenheit, „den Geist, den der Herr unserem Gründer eingeflößt hat, in der Tiefe zu verstehen und ihn mit vielen Menschen im familiären, beruflichen und sozialen Umfeld zu teilen".

„Der Prälat muss ein Führer sein, aber vor allem ein Vater“

Was die Person des Prälaten betrifft, erklärte Ocáriz in dem Brief, dass „die Bischofsweihe des Prälaten nicht notwendig war und ist, um das Opus Dei zu leiten. (...) Der Prälat muss ein Führer sein, aber vor allem ein Vater".

(vatican news - sst)

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22. Juli 2022, 13:00